Gschpusi: Eine Welser Schnapsidee hat Hochsaison
WELS. Keine Skihütte, kein Faschingsumzug kommt ohne Ready to Drink-Shots aus. Ein Großteil der landläufig als Klopfer bekannten kleinen alkoholhaltigen Fläschchen hat seinen Ursprung dabei in Wels und erobert unter dem Namen „Gschpusi“ die Partys.
Die Väter dieser im wahrsten Sinne des Wortes „Schnapsidee“ sind Gastronom Kurt Kaufmann und Raphael Kreuzwieser. Als Kaufmann 2012 noch das „Kreuzbeisl“ betrieb, waren die beiden Freunde auf der Suche nach „einem vernünftigen Shot, der schnell geht. Fix und fertig, ein Getränk auf das der Kellner einlädt und mittrinkt“, erzählt Kreuzwieser, der damals als DJ im „Kreuz“ auflegte.
Kirsch und Mundwasser
Alle Alternativen waren mit Chemie, Zuckerbomben oder einfach viel Arbeit. Gemeinsam mit einem Getränkehersteller wurde das original Gschpusi mit Kirschgeschmack und das Mundwasser entwickelt. „Wir haben die Shots im Kreuzbeisl verkauft und die Gäste darauf eingeladen, und nach ein paar Wochen haben uns die umliegenden Lokale gefragt, wo wir die Shots herbekommen“, erinnert sich Kreuzwieser. Da war den beiden klar: „Wir wollen eine Marke machen!“
Hochwertige Inhaltsstoffe
Ein Produzent für die Shots, der den Ansprüchen von Kaufmann und Kreuzwieser gerecht wird, wurde in Tirol gefunden. „Uns sind die Inhaltsstoffe extrem wichtig. Bedenklich sind immer viel Zucker und viel Zitronensäure, das führt zu Kopfweh am nächsten Tag“, weiß Kreuzwieser. Die schrillen Farben für das Gschpusi Sauer oder die Sorte Ice sind unbedenklich und das originale Kirsch kommt nach wie vor in seiner ganz natürlichen Farbe daher.
Bestseller Skiwasser
Bei den acht Sorten an Shots, die es mittlerweile gibt, handelt es sich ausschließlich um Liköre. Zu den kleinen Flascherln sind über die Jahre auch „Trink's mit Schuss“ in der Dose dazugekommen. „Das Skiwasser mit Schuss ist unser absoluter Bestseller“, freut sich der 41-jährige Welser Kreuzwieser über den Erfolg des Wodka-Himbeer-Mix, der auch im Einzelhandel im Getränkeregal steht.
Das Original aus Österreich
„Von der Dose bis zum Wodka kommt alles aus Österreich“, betont Kreuzwieser, der auch weiß, wie wichtig vielen Verkäufern „Original aus Österreich“ ist. „Das kommt extrem gut an, zum Beispiel bei Skihüttenbetreibern, die ja oft auch Landwirte sind. Die setzen auf österreichische Produkte und das verkauft sich auch gut“, ist Kreuzwieser stolz. Seines Wissens nach gibt es außer Gschpusi keinen namhaften österreichischen Hersteller im „Ready to Drink“-Bereich. Womöglich geht es auch deshalb so rund bei der dreiköpfigen Mannschaft von Gschpusi. „Wir haben eigentlich keine Woche Pause. Bis Ostern ist Skisaison, dann gehen die Festl los und im Herbst läuft schon wieder das Geschäft auf den Gletschern an“, erklärt er.
Vom Erzberg bis Kitzbühel
Eine Million Gschpusi-Shots werden im Jahr getrunken: Auf den Fanmeilen in Kitzbühel und Schladming ebenso wie beim Erzbergrodeo, im Dampfkessel in der Flachau, beim Electric Love Festival oder dem Szene Open Air. Genau so viele Skiwasser- und Holunder mit Schuss oder Gschpusi-Spritzer werden verkauft, Tendenz steigend.
„Die Dosen explodieren gerade“, freut sich Kreuzwieser, der gemeinsam mit Kaufmann schon an den nächsten Produkten tüftelt. Für die Schweiz hat man aufgrund der Alkoholsteuer eine Wein-Variante des Skiwassers gemacht und seit Dezember erobert Gschpusi Südtirol. „Da geht es richtig ab“, freut sich Kreuzwieser und ist voller Tatendrang, auch in Deutschland auf den Markt zu kommen: „Wir sind dran!“
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