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WELS. Ende 2023 hatte der Stadtsenat einstimmig die Rosinak & Partner ZT GmbH aus Wien mit der Ausarbeitung einer Klimastrategie für die Stadt Wels beauftragt. In einem langen, durchdachten Prozess, der von Themen wie Verkehr über Bau bis hin zu Bildung alles mit einschloss und viele Abteilungen am Magistrat und die Bevölkerung mit einband, wurden Ziele und Handlungsfelder definiert. In der jüngsten Gemeinderats-Sitzung wurde die Klimastrategie jetzt mit einer Stimmenmehrheit beschlossen.

Baudirektor Wolfgang Pichler, Klima- und Umweltschutzbeauftragte Birgitt Wendt, Stadtrat Thomas Rammerstorfer, Gloria Faltl (Rosinak & Partner) und Bürgermeister Andreas Rabl präsentierten die Klimastrategie für Wels. (Foto: Stadt Wels / Rene Hauser)

Wie in vielen urbanen Räumen nehmen auch in Wels die Hitzetage zu, die Kältetage ab und die Niederschlagsmengen verändern sich. „Einzelmaßnahmen wie einen Niedrigenergiestandard bei Gebäuden hat Wels auch bisher schon viel gesetzt, aber es braucht eine Gesamtstrategie“, ist Bürgermeister Andreas Rabl überzeugt und hat aber auch immer das Geld im Blick: „Der wirtschaftliche und der finanzielle Aspekt stehen dabei schon auch stark im Fokus, denn Fehler werden uns auf lange Sicht Geld kosten!“

Um die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels abzumildern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den zukünftigen Herausforderungen zu stärken, spielt die Klimawandelanpassung neben dem Klimaschutz eine zentrale Rolle. Ziel der Klimastrategie ist es daher, Wels langfristig als lebenswerten Ort zu erhalten, Risiken frühzeitig zu erkennen und Handlungsfelder zur Anpassung zu definieren.

Verwundbarkeitsanalyse

Die Klimastrategie basiert auf einer Verwundbarkeitsanalyse. Diese zeigt auf, welche Bereiche innerhalb der Stadt Wels besonders betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels sind und in welchen Feldern Handlungsmöglichkeiten bestehen. Die 13 zentralen Handlungsfelder sind: Gesundheitsprävention an Hitzetagen, Schutz und Unterstützung besonders gefährdeter Gruppen, Bewusstseinsbildung als Hilfe zur Selbsthilfe, Versickerungsfähigkeit und Entsiegelung, Regenwassermanagement und nachhaltige Bewässerung, klimaangepasste technische Infrastruktur, klimaangepasste öffentliche Räume und Verkehrsinfrastruktur, Biodiversitätsförderung, klimafite Gestaltung von Grünräumen, klimarelevante Grundlagen und Vorgaben, klimafite Gebäudegestaltung, förderungsorientiertes Planen und Bauen sowie klimaangepasste Freizeiteinrichtungen und Veranstaltungsstätten.

Ziele sind klar, der Weg noch nicht

Für Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer ist eine Schwierigkeit, sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise zu einigen. „Über die Ziele herrscht große Einigkeit, aber nicht, wie schnell oder über welche Umwege wir sie erreichen“, erklärt Rammerstorfer und ist dankbar, dass es nun zumindest eine gemeinsame Faktenbasis gebe, quer über alle Parteien, Dienststellen oder Einsatzorganisationen bis hin zur EWW. Nun müsse man entscheiden, welche Themen angegangen werden.

Für Baudirektor Wolfgang Pichler sind die Handlungsfelder der gemeinsamen Nenner und somit eine wesentliche Planungsgrundlage. Man könne nun referatsübergreifend, zweckgebunden und zielgerichtet Mittel einsetzen. Konkret passiere ja auch jetzt schon etwas, wie zum Beispiel beim Lokalbahnplatz im Rahmen der Schwammstadt mit der erhöhten Wasserspeicherkapazität.

Messehallen-Abriss macht Weg frei für kühle Luftströme

Wichtige Orientierungshilfe bekam die Stadt auch von Meteorologin Gloria Faltl. Sie hat Daten einer Messtation in Schleißheim seit 1983 ausgewertet und unterstreicht, wie wichtig der Abriss der alten Messehallen sei. Dadurch könne jetzt kalte Luft aus dem Aiterbachtal in die Stadt strömen und einen kühlenden Effekt verbreiten. Wichtig sei daher auch in Zukunft darauf zu achten, keine Querverriegelung zu diesen Luftströmungen mehr zu errichten.

Förderungen nutzen

Um Wels klimafit zu machen, wird die Stadt auch versuchen, möglichst viele Förderungen zu lukrieren. Das geht über Klimaaktiv-Mobil zum Beispiel für die Radwege wie auch die Römerbrücke. Es gibt Förderungen für den Hochbau und für PV-Anlagen, weshalb jedes Amtsgebäude wo möglich, ausgestattet werden soll.


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