OÖ. „Miete zahlen und irgendwann gehört mir die Wohnung.“ So klingt Mietkauf in der Werbung. In der Realität ist es selten so einfach.
Immobilienexperte David Zulj, Gründer von Bullenhaus, spricht Klartext: „Mietkauf ist ein super Geschäft – aber fast immer nur für die Genossenschaften, nicht für die Mieter.“
Wie Mietkauf wirklich funktioniert
Beim Mietkauf wird zu Beginn eine Anzahlung fällig – mal sind es nur 20.000 Euro, mal deutlich mehr. Danach mietet man die Wohnung jahrelang – ohne im Grundbuch zu stehen. Erst nach fünf, zehn oder noch mehr Jahren kann man die Wohnung dann „kaufen“. Klingt wie Ratenzahlung, ist aber keine.
„Viele glauben, sie hätten damit schon Eigentum. Fakt ist: Man bleibt jahrelang Mieter. Und das Grundbuch kennt keine Versprechen – da steht nur der Eigentümer“, so Zulj.
Die Probleme liegen auf der Hand:
- Unsicherheit: In zehn Jahren kann viel passieren – Scheidung, Jobverlust, Krankheit oder schlicht neue Bankenregeln. Wer dann nicht kaufen kann, hat Pech gehabt.
- Doppelte Zahlung: Die Genossenschaften kassieren zuerst Anzahlung und Miete – und später noch einmal den Kaufpreis.
- Kredit für die Anzahlung: Viele nehmen für die hohe Einmalzahlung sogar schon einen Kredit auf – zahlen also jahrelang, ohne jemals im Grundbuch zu stehen.
- Kein echtes Eigentum: Bis zur endgültigen Kaufentscheidung bleibt man Mieter mit hohen Kosten, aber ohne Besitz.
„Mietkauf ist ein Modell, das den Menschen Sicherheit vorgaukelt. In Wahrheit verlängert es nur das Mieten und füllt die Kassen der Anbieter“, erklärt Zulj.
Eigentum gleich kaufen: besser, klarer, ehrlicher
Wer heute kauft, hat sofort:
- den Eintrag im Grundbuch,
- eine fix kalkulierbare Kreditrate
- und den Vermögensaufbau ab dem ersten Tag.
„Jeder Euro im Mietkauf ist ein Euro, den ich auch gleich in meinen eigenen Kredit stecken könnte – nur, dass ich dann wirklich Eigentümer bin“, sagt Zulj.
Fazit: Kein soziales Modell, sondern ein Geschäftsmodell
Mietkauf wird gerne als soziale Lösung verkauft. „Aber am Ende ist es ein System, das die Genossenschaften reich macht, die Leute mit teuren Vorauszahlungen lockt – und gleichzeitig den privaten Unternehmen, die wirklich leistbares Eigentum anbieten, das Geschäft kaputt macht“, so Zulj.
Seine Empfehlung: Wer die Chance hat, sollte gleich kaufen. „Eigentum heute ist besser als ein Versprechen auf morgen“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden