Die Wachtelei Wilhelmsburg, ein Erlebnisbauernhof für Kinder und Erwachsene
WILHELMSBURG. Schon als kleiner Bub war Manfred Seeböck ein großer Tierliebhaber. Auf seinem Hof in Kanzling – der mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannten Wachtelei – tummelt sich allerlei Federvieh und so mancher wiederkäuende Vierbeiner, was ab dem Frühjahr wieder viele Ausflugsgruppen anlockt.
Die Gäste der Wachtelei kommen oft aus der Region oder aus Wien, zum Teil nehmen sie aber auch weite Anfahrtswege auf sich. „Wir hatten schon Landwirte, Studenten, Schülergruppen und Busse mit Beeinträchtigten hier am Hof, einmal auch Besucher aus Südtirol oder Nordirland“, erzählt Seeböck, der 2010 als Quereinsteiger den Hof von der Familie Grasberger pachtete und den alten Saustall zu einem Wachtel- und Kaninchenbetrieb umfunktionierte. Zu den Wachteln kam er durch einen Bekannten, der ebenfalls einige der kleinen Tierchen mit dem flauschigen Gefieder besaß. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erzählt Seeböck. Mittlerweile ist auf dem 1,32 Hektar großen Gelände ein Erlebnisbauernhof entstanden, auf dem auch Perlenten, Gänse, Truthähne, Pinzgauer Strahlenziegen, Brillenschafe oder „Turopoljer“ (Tauchschweine) beheimatet sind.
Schule am Bauernhof
Um für das Leben auf einem Bauernhof gerüstet zu sein, belegte der gelernte Keramikmodelleur den Landwirtschaftlichen Facharbeiter an der LFS Pyhra und andere Kurse wie einen Obstveredelungs- oder einen Schlacht- und Betäubungskurs. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Schulführungen absolvierte Seeböck vor drei Jahren zusätzlich den Zertifikatslehrgang „Schule am Bauernhof„. Besonders Stadtkinder können dabei buchstäblich die Sau rauslassen. „Im Gegensatz zu Landkindern, die öfter in die Natur kommen, geben Stadtkinder richtig Gas. Wir hatten welche, die haben einen Wettlauf mit den Schweinen gemacht“, erzählt der 44-Jährige. Zum Schluss jeder Führung gibt es eine gesunde Jause mit Wachteleierspeise im neben den Stallungen befindlichen Wachtelerlebnisstadl, bei deren Zubereitung die Kinder selbst mitarbeiten dürfen. Dort werden auch selbstgebrannte Schnäpse, Most oder Wachtellikör angeboten, wobei Seeböck eine interessante Anekdote zu erzählen weiß: „Eine Besucherin hat mich einmal gefragt, ob da echte Wachteln drinnen sind“, sagt er schmunzelnd.
Wachtelfest im Mai
Derzeit haben Seeböck und seine Mitarbeiter mit Vorbereitungen für Ostermärkte und dem Abkochen und Färben der kleinen Wachteleier alle Hände voll zu tun. Dennoch bleibt Zeit, um Pläne für die Zukunft zu schmieden. Derzeit werden die beiden nicht mehr für die Landwirtschaft genutzten Silos zu Wohnungen ausgebaut, die noch heuer bezugsfertig sein sollen. Geplant ist darüber hinaus ein Kräutergarten, eventuell auch ein Fischteich. Am 20. und 21. Mai findet wieder das Wachtelfest statt, bei dem unter anderem Filmvorführungen, Ponyreiten und ein Hubschrauberflug am Programm stehen.
Infos über Wachteln:
- Ordnung: Hühnervögel
- Männchen sind kleiner als Weibchen
- Die signifikante Färbung der Eier ist wie ein menschlicher Fingerabdruck immer gleich
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