Wilheringer baut Schule in Ghana – jetzt kann der Unterricht losgehen
WILHERING/GHANA. Für Alexander Oppolzer ist soziales Engagement nicht nur eine leere Phrase. Nach einem Afrika-Besuch vor zehn Jahren hatte er die Idee, in Ghana eine Schule für ein Dorf zu errichten. Dank großer Spendenbereitschaft konnte die Schule jetzt eröffnet werden.
Im Jahre 2009 war der Wilheringer, der vorher am Berufsförderungsinstitut (BFI) tätig war und jetzt bei der Stadtgemeinde Leonding für Jugendprojekte verantwortlich ist, erstmals als Volontär in Afrika. „Ich habe das schon immer in mir gehabt, dass ich etwas machen möchte“, so Oppolzer, den es nach Afrika zog.
Auf der Suche nach einem geeigneten Land, in dem englisch gesprochen wird und es eher sicher ist, stieß er auf eine Organisation in Ghana, die Freiwillige für ein Sportprojekt suchte. „Ich sollte eine Fußballmannschaft in einem kleinen Dorf trainieren. Ich hab mir nur gedacht „perfekt““, so der Trainer des örtlichen Fußballvereins in Schönering.
Kein leichter Anfang
Er hat sich dann schnell entschlossen, für zwei Monate nach Ghana zu gehen. Trotz intensiver Vorbereitung und Lektüre ging es Alexander wie so vielen zu Beginn: „Am ersten Tag war ich komplett erledigt, hatte einen Kulturschock und wollte eigentlich gleich wieder heimfahren.“ Doch sobald er sich etwas akklimatisieren konnte, begann er, den Aufenthalt zu genießen.
„Es war eine richtig lässige Zeit, sicher die beste Reise, die ich in meinem Leben gemacht habe“, erzählt Oppolzer. Noch heute schwärmt er von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen, die seinen Aufenthalt zu einer unglaublichen Erfahrung gemacht haben.
Spenden aus der Heimat
Nach tollen Erlebnissen als Trainer der Nachwuchsmannschaften im Dorf kam er nach zwei Monaten wieder nach Hause. „Da viele Menschen wissen wollten, wie es war, habe ich dann einen Vortrag gehalten“, so Alexander Oppolzer. Und dann geschah etwas, mit dem er beim besten Willen nicht gerechnet hatte. „Die Leute haben ohne einen Aufruf dafür gespendet.“
Nach intensiven Beratschlagungen mit Familie und Freunden, was man mit dem Geld machen könnte, flog Oppolzer noch einmal zwei Wochen nach Ghana und machte sich schlau, ob man als Ausländer ein Grundstück kaufen könne. „Dann ist alles ziemlich schnell gegangen. Wir haben 2.500 Quadratmeter Baugrund gekauft und auch gleich 4.000 Quadratmeter Landwirtschaft, weil wir etwas anbauen wollten, damit die Schüler einmal am Tag etwas zu essen bekommen“, so der Wilheringer.
Eine Schule entsteht
Da alles Geld kostet – die Grundstücke hat Alexander Oppolzer zu Beginn aus der eigenen Tasche bezahlt –, wurden weitere Spendengelder benötigt. „Ich habe dann seit 2014 einmal im Jahr ein Fußballturnier veranstaltet, wo viel Geld zusammengekommen ist. Aber auch die Wilheringer Firmlinge, die Goldhauben und viele weitere Vereine haben uns unterstützt“, erzählt Oppolzer stolz. Bei zahlreichen weiteren Besuchen in Ghana wurde immer wieder Baumaterial gekauft, die Bauleistung verrichteten die Bewohner des Dorfes voller Vorfreude auf die Schule selbst.
Unterricht kann beginnen
In den letzten Tagen ist die offizielle Bestätigung der Schulleitung des Bezirkes eingetroffen. Mit zwei Lehrern konnte der Schulbetrieb zu Beginn dieser Woche erstmals aufgenommen werden. Geplant sind Patenschaften für Lehrer, um so für das monatliche Gehalt aufzukommen. „Wir können eh nicht die Welt retten, aber ich glaube schon, dass jeder einen kleinen Teil machen kann. Und wir machen eben einen kleinen Teil. Das ist für uns super und natürlich für die Leute dort“, so Oppolzer abschließend.
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