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Herbert Sieghartsleitner als Bezirksjägermeister wiedergewählt

Susanne Winter, MA, 04.02.2019 12:05

WINDISCHGARSTEN. Im Rahmen des diesjährigen Bezirksjägertages fand die Neuwahl des Bezirksjagdausschusses Kirchdorf statt. Dabei wurde Herbert Sieghartsleitner als Bezirksjägermeister bestätigt.

Die Ehrengäste mit Jagdhornbläsern beim Bezirksjägertag, Foto: Winter
Die Ehrengäste mit Jagdhornbläsern beim Bezirksjägertag, Foto: Winter

Der Bezirksjägertag ist zugleich das Erntedankfest für die Jäger des Bezirkes Kirchdorf. Nach der Eröffnung mit der Hubertusmesse in der Pfarrkirche Windischgarsten fand am Nachmittag die Vollversammlung im Kulturhaus Römerfeld statt. Die Jagdhornbläser Garstnertal und die Sängerrunde Pramkogel sorgten für die musikalische Umrahmung des Bezirksjägertages.

Neuwahl des Bezirksjagdausschusses Kirchdorf

Herbert Sieghartsleitner aus Molln bleibt Bezirksjägermeister, sein Stellvertreter ist Ferdinand Pramberger aus Inzersdorf. Franz Humpl aus Spital am Pyhrn wurde als Delegierter zum Landesjagdausschuss gewählt, sein Ersatz ist Gerhard Schardax aus Oberschlierbach.

Abschusszahlen und Wiederbewaldung

27 Genossenschaftsjagden und 99 Eigenjagden gibt es im Bezirk Kirchdorf. Franz Zehetner, Leiter des Forstdienstes der BH Kirchdorf, wies in seiner Rede darauf hin, dass die Abschusszahlen auf zu niedrigem Niveau seien und die Wiederbewaldung der Schadflächen zur Herausforderung werde. Dazu entgegnete Herbert Sieghartsleitner: „Zur Abschusserfüllung gehört auch immer die Frage, was ist für uns Jäger wirklich noch möglich?“

Wildökologische Raumplanung als Pilot- und Kernprojekt für die Zukunft

Der Bezirksjägermeister erläuterte in seiner Ansprache seinen Standpunkt zu diversen Themen. Sein Leitspruch ist: „Nachhaltige Jagd als Teil eines umfassenden Lebensraum- und Wildtiermangagements ist für uns Jäger nur mehr dann möglich, wenn eine Abstimmung aller Lebensraumnutzer und Lebensraumgestalter und vor allem eine Abstimmung mit den Grundeigentümern der Land- und Forstwirtschaft und mit der Politik erfolgt.“ Dieser Leitspruch drückt für ihn aus, worum es in der Jagd geht. „In der Jagd ist vieles nicht kalkulierbar, das stellt uns vor enorme Herausforderungen“, so Sieghartsleitner, der als das Pilot- und Kernprojekt für die Zukunft die wildökologische Raumplanung sieht.

Schlachtruf zur Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern

„Der Schlachtruf ,Wald  vor Wild' hat Jäger und Grundbesitzer zum Teil auseinander getrieben. Das ist aus meiner Sicht eine völlig entbehrliche Entwicklung und eine Auseinanderbewegung, die sofort gestoppt gehört“, betont der Bezirksjägermeister: „Offensichtlich ist es manchen Gegnern der Jagd bewusst gelungen, einen Keil hineinzutreiben. Dieser Keil gehört weg und wir sind am besten Weg dazu.“ Herbert Sieghartsleitner sprach einen Schlachtruf zur Zusammenarbeit aus.

„Wildtiere sind dem Wolf schonungslos und schutzlos ausgeliefert“

„Mit dem Luchs haben wir gelernt in einer vernünftigen Form zu leben. Beim Wolf ist für mich in den letzten Monaten eine Sorge gewachsen. Ich befürchte, dass die Interessen und existentiellen Anliegen der Jagd zu wenig gehört werden. Wir sind die einzigen, die keine Entschädigungen zu erwarten haben und wir sind auch die einzigen, bei denen es keinen Herdenschutz gibt. Unsere Wildtiere sind dem Wolf schonungslos und schutzlos ausgeliefert“, so  Sieghartsleitner, der zu bedenken gab, dass sich die Wildtiere heute nicht mehr ihre Lebensräume selbst aussuchen können, weil die Menschen ihre Lebensräume eingeschränkt haben.

 “Wir brauchen Regeln, dass wir die Wölfe entnehmen können, um den Bestand zu regulieren“, betonte  auch Bezirksbauernkammerobmann Franz Karlhuber. Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) positionierte sich klar: „Meiner persönlichen Meinung nach, hat der Wolf in unserer Kulturlandschaft keinen Platz.“

Bekenntnis zur Winter-Fütterung

„Die Fütterung ist ein Thema, das auch viel diskutiert wird. Im heurigen Winter hatten wir in manchen Regionen dramatische Situationen. Da die Wildtiere nicht mehr die freie Lebensraumwahl haben, ist das Rotwild gezwungen dort zu überwintern, wo es niemals selbst überwintern würde. Deshalb brauchen wir klare Regelwerke. Aber von heutiger Stelle aus, gebe ich ganz klar ein Bekenntnis zur Winter-Fütterung. Da führt in unseren Regionen kein Weg vorbei,“ stellte Herbert Sieghartsleitner klar.

Auszeichnungen und Ehrungen für einige Jäger

Den Goldenen Bruch für 50 Jahre Tätigkeit als Jäger erhielten Edith Engl (Hinterstoder), Alois Edtbauer (Molln), Hartmut Hackl (Hinterstoder), Norbert Hackl (Molln), Josef Huemer (Molln), Hermann Jaksch (Inzersdorf), Josef Kerbl-Rettenbacher (Molln), Walter Langeder (Ried), Rudolf Pirhofer (Hinterstoder), Fritz Priller (Molln), Johann Rauscher (Pettenbach), Engelbert Schoiswohl (Roßleithen), Herbert Seebacher (Roßleithen) und Alois Steiner (Molln).

Für 60 Jahre Tätigkeit als Jäger wurden Ernst Füsslberger (Wartberg), Erich Hopf (Roßleithen), Josef Schlager (Wartberg) und Franz Tretter (Oberschlierbach) ausgezeichnet. Für seine 70-jährige Tätigkeit als Jäger wurde Sylvester Pernkopf aus Hinterstoder geehrt.

Ehrenzeichen in Silber und Bronze

Mit dem bronzenen Verdienstzeichen des Oö. LjV wurden Rudolf Gundendorfer (Pettenbach), Harald Greifeneder (Molln), Erich Gassner (Molln) und Fritz Wimmer-Pfarrl (Pettenbach) geehrt. Das goldene Verdienstzeichen des Oö. LjV erhielt der Bezirksjägermeister Herbert Sieghartsleitner aus Molln.

Mit der Ehrenurkunde des Oö. LjV wurden Hermann Kraft (Riedau, Bezirk Schärding), Markus Bloderer (Steinbach am Ziehberg), Gottfried Gundendorfer (Ried), Hermann Hornhuber (Nußbach), Karl Ölsinger (Kremsmünster) und Heinrich Pernkopf (Hinterstoder) ausgezeichnet.

Raubwildnadel und Jagdhornbläser

Die Raubwildnadel erhielten Engelbert Hieslmair (Nußbach), Walter Peterseil (Inzersdorf), Richard Stonitsch (Micheldorf) und Peter Stummer (Rosenau).

Für 35 Jahre Mitgliedschaft bei den Jagdhornbläsern Garstnertal wurden Norbert Berger und Franz Humpl geehrt und für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde Markus Pernkopf ausgezeichnet.

Strecke des Jagdjahres 2018

Im Bezirk Kirchdorf wurden im vergangenen Jagdjahr 1159 Stück Rotwild, 507 Stück Gamswild, 6890 Stück Rehwild, 45 Stück Muffelwild, 12 Stück Schwarzwild, 961 Hasen, 630 Stück Flugwild und 861 Stück Raubwild geschossen.


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