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WOLFERN. Die Gewinner des Kinder-Geschichtenwettbewerbs von Tips und OÖ Familienbund stehen fest: Dabei hat sich unter anderem Anastasia Reiter aus Wolfern mit ihrer Geschichte gegen rund 200 Nachwuchsaautoren durchgesetzt - keine leichte Aufgabe.

„Trollland“ von Anastasia Reiter Foto: Wodicka
  1 / 2   „Trollland“ von Anastasia Reiter Foto: Wodicka

Die Autorin Claudia Edermayer hatte einen packenden Geschichtenanfang verfasst. Fantasievolle Kids konnten ihre Fortsetzungen an den OÖ Familienbund senden. Die besten acht wurden ausgezeichnet und werden von Tips veröffentlicht.

Der Anfang der Geschichte... - von Claudia Edermayer

„Mikauz, wo bist du?“, ruft Zwölf. „Ich hab dir dein Lieblingsfressen mitgebracht.“ Der Elf schüttelt den Beutel mit gerösteten Käfern. „Miiiikauz!“ Schon seit Sonnenaufgang suchen Zwölf und seine Kameraden nach der Elfenkatze. Doch das Haustier der Elfenkönigin Elvira ist wie vom Erdboden verschluckt. „Ich habe ihre Fährte entdeckt!“, ruft Betula aufgeregt. „Schau, hier am Grenzbaum. Die Kratzspuren sind noch ganz frisch. Wahrscheinlich ist sie Elvira gefolgt. Mikauz hat sich gestern große Sorgen um unsere Königin gemacht.“ Nachdenklich betrachtet Zwölf den Krallenabdruck in der Rinde.

...die Fortsetzung - von Anastasia Reiter

…Zwölf bemerkte auf einmal, dass die Krallenspuren eine Form bildeten. Es sah so aus, als ob es einen Menschen darstellen sollte. Einen kleinen, aber sehr kräftigen Menschen. Plötzlich brüllte Betula in die Stille: „Das sieht ja aus wie ein Mensch!“ – „Hab ich auch schon bemerkt“, motzte Zwölf mit böser Mine, denn Betula hatte in sein Ohr geschrien. Alle hielten den Atem an, denn sie wussten genau was das zu bedeuten hatte: Trolle! „Ich mag nicht zu den komischen Trollen und in ihr Land. Sie sind so böse und außerdem hat es und Elvira strengstens verboten!“, flüsterte Miriam ängstlich und sprach das aus, was alle dachten. Zwölf rief aufgeregt: „Wir müssen schleunigst zu Elvira und ihr von unserer Entdeckung berichten!“ So schnell sie konnten marschierten die Freunde zum Schloss der Elfenkönigin, aber dort war alles mucksmäuschenstill und leer.

 Zwölf und seine Freunde erschraken fürchterlich. Verdutzt meinte Zwölf: „Ich dachte, die Königin wartet hier auf ihrem Thron? Wo ist sie? Da muss etwas passiert sein!“ – „Wir müssen sie unbedingt sofort suchen“, drängte Miriam aufgeregt. Die Elfen schwärmten aus und suchten in der ganzen Stadt nach der Königin. Nach ein paar Stunden kamen sie im Park wieder zusammen und jeder erzählte, was er gesehen hatte. Doch keiner hatte eine Spur der Königin entdecken können! „Wir müssen uns in das Trollland wagen“, meinte Zwölf und forderte alle auf, mitzukommen. Beim Grenzbaum zum Trollland angekommen, begannen Miriams Knie so zu zittern, dass sie kaum einen Schritt weitermachen konnte. „Miriam, komm! Du schaffst das!“, flüsterte ihr Betula zu.

 Vorsichtig betraten die Elfen das Trollland. Auf einmal hörten sie ein lautes und dunkles Lachen. Schnell versteckten sie sich hinter einem Felsen. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment kam ein betrunkener Troll des Weges und wankte auf den dunklen Wald zu, in dem er kurz darauf verschwand. Der Wald machte seinen Namen alle Ehre. Kein einziges Blatt schmückte die pechschwarzen Bäume und kein einziger Vogel zwitscherte. Hilflos standen die Freunde da. Sie wussten, dass ihr Weg auch in den dunklen Wald führte, aber wie sollten sie ungesehen bleiben? Doch da hatte Miriam eine Idee. Sie stotterte: „H…Habt i… ihr den sch… sch… schwarzen Anzug m… mit?“ Natürlich hatte daran keiner gedacht, als sie aufgebrochen waren, jedoch fanden sie Miriams Idee großartig. Wie sollen sie nun aber zu ihren schwarzen Anzügen kommen?

 Den ganzen Weg wieder zurücklaufen würde zu lange dauern! Da kritzelte Miriam auf einmal etwas auf ein Blatt: „Wir sind in einer schwierigen Situation. Bitte komm zum Trollland. Bring die schwarzen Anzüge mit. Wir warten hinter dem ersten, großen Felsen! Danke, Miriam“ – Dann holte Miriam ihren Gekko aus seinem Versteck, band ihm das Blatt um den Hals und sagte: „Geh los und bring diese Botschaft zu Linda!“ Sofort machte sich das Tier auf und davon. Jetzt hieß es für die Freunde geduldig warten.

Doch das mussten sie nicht lange.

Denn schon nach kurzer Zeit kam ein Rabe angeflogen, der einen großen Beutel mit sich trug. Er setzte sich auf den Felsen und ließ den Sack direkt vor die Elfen auf den Boden plumpsen. Darin fanden sie eine kurze Notiz von Linda, die schwarzen Anzüge der Freunde, sowie ein schwarzes Seil. Auf der Notiz stand:

 Muss mich entschuldigen, kann leider nicht persönlich kommen. Bin krank, aber hoffe Krakatz bringt alles heil an!

 Schnell schlüpften sie in die schwarzen Anzüge und begaben sich in den dunklen Wald hinein. Allen voran ging Zwölf. Schon nach einer kurzen Strecke kamen sie zu einem steilen Berg und sie waren sehr froh, dass sie ihre Seile dabei hatten, die sie jetzt gut gebrauchen konnten. Als sie nach einem mühsamen Aufstieg oben angekommen waren, erspähten sie plötzlich eine Gestalt! Ein Mann – nicht sehr groß, aber sehr kräftig. Zwölf holte schnell seinen Fotoapparat, den er stets bei sich trug, heraus und machte ein Bild von ihm. In letzter Sekunde gelang ihm das, denn im nächsten Augenblick war er auch schon wieder in der Dunkelheit verschwunden.

 Die Freunde betrachteten lange das Bild am Display der Kamera, als plötzlich Betula nachdenklich meinte: „Den hab ich irgendwo schon mal gesehen! Aber wo?“ Die anderen stimmten kopfnickend zu. Da schwante es Betula. „Die Kratzspuren!“, rief sie aufgeregt, „die Kratzspuren am Grenzbaum! Das sollte diesen Mann darstellen! Der hat etwas mit dem Verschwinden von Mikauz zu tun! Ganz sicher …!“

Alarmiert liefen sie alle los und nahmen die Verfolgung auf. An Aufgeben war nicht mehr zu denken. Sie waren wild entschlossen Mikauz zu finden und zu retten. Denn, dass sie entführt worden war- da waren sich die Freunde ganz sicher! Plötzlich rief Miriam: „Hört doch! Seid doch mal still! Bleibt stehen!“ Völlig  außer Atem hielten die Elfen an und lauschten in die Dunkelheit. Aus einiger Entfernung vernahmen sie ein leises Weinen. „Hilfe!“, hörten sie ein ängstliches Rufen. Es war die Stimme ihrer Königin Elvira! Entschlossen liefen die Freunde weiter in die Richtung aus der das Weinen kam. Doch stießen die Elfen plötzlich gegen etwas Hartes. Es waren die Beine einer riesengroßen Gestalt. Diese bückte sich zu ihnen herab und fragte freundlich: „Na, wohin wollt ihr denn so schnell?“ Tapfer antwortete Zwölf: „ Wir sind auf der Suche nach unserer Königin und ihrer Katze! Sie sind entführt worden. Wir glauben, dass dieser Mann dahintersteckt!“ Er steckte dem Riesen den Fotoapparat entgegen und zeigte ich das Bild, das er geschossen hatte. „Das ist Grobian!“ rief der Riese, „ich weiß wo wir ihn finden! Kommt, setzt euch auf meine Schultern, ich bringe euch zu Hause!“ Gesagt, getan! Auf den Schultern des Riesen ging es in einem Höllentempo durch den Wald und schon bald kamen sie bei einer Lichtung an. Dort stand eine verfallene, alte Hütte. Riesegund der Riese erklärte ihnen, dass Grobian dort zu Hause sei! „Wenn er eure Königin und ihre Katze gefangen hält, dann hier!“, erklärte er den Elfen. Wie um seine Worte zu bestätigen, hörten sie auf einmal das Schluchzen und Weinen wieder. Es kam eindeutig aus der Hütte und es war auch ganz eindeutig die Stimme von Elvira! „Was nun?“, fragte Betula ängstlich. „Nichts leichter als das!“, lachte Riesegund.

„Ich werde anklopfen und Grobian erzählen, dass ich einen Goldschatz in einer Höhle gefunden hätte. Da ich aber zu groß bin komme ich nicht ran und ich brauche seine Hilfe. Ich werde sagen, dass ich ihm die Hälfte des Schatzes abgebe, wenn er mit mir kommt! Das klappt sicher!“ Die Elfen waren begeistert und versteckten sich hinter den Bäumen während Riesegund auf die Hütte zustampfte und anklopfte. Gleich darauf öffnete Grobian. Wie vereinbart, erzählte Riesegund die Lüge mit dem Goldschatz und schnell war Grobian bereit mitzukommen. Sie machten sich auch sofort auf den Weg. Die Elfen mussten jetzt nur noch schnell zu leeren Hütte laufen und die darin gefangene Königin und ihre Katze befreien. Diese war überglücklich und dankbar!

Als sie wieder heil zu Hause im Elfenland angekommen waren, feierten sie ein großes Fest zu dem sie auch Riesegund einluden und wenn sie nicht erneut entführt worden sind oder Mikauz wieder weggelaufen ist, dann leben sie noch heute glücklich!


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