
BEZIRK AMSTETTEN. Seit der großen Flüchtlingswelle 2015 wird die pensionierte Oberschulrätin Anneliese Kühhas nicht müde, sich für Geflüchtete und Vertriebene einzusetzen. Ein besonderer Schützling von ihr ist Mohammad Nazari, der nach einer gelungenen Integration dennoch 2018 abgeschoben wurde.
„Mohammad ist Analphatbet und verfolgter Hazara. Er wohnte drei Jahre lang in Waidhofen und durfte hier das erste Mal in seinem Leben lernen“, erzählt die engagierte Helferin. „Er besuchte Deutschkurse und fand viele Freunde. Aufgrund seiner Abschiebung nach Afghanistan musste er damals von dort wiederum eine gefährliche Flucht über die Berge antreten. Jetzt lebt er bescheiden mit seiner Frau und den vier Kindern in Pakistan. Sein dreirädrige Rikscha, die er mit finanziellen Zuwendungen diverser Spender aus Waidhofen und Umgebung anschaffen konnte, ermöglicht es ihm, seine Familie zu ernähren.“
Wochenlang ohne Einkommen
Das katastrophale Hochwasser in Pakistan, das weite Teile des Landes überschwemmte und vielen Menschen den Tod brachte oder ihre Lebensexistenz raubte, verschonte ihn zum Glück. Die Wassermassen drangen nicht bis zu seiner bescheidenen Wohnung vor. Allerdings war ringsum alles zerstört, die Straßen unbefahrbar, sodass er keine Transportfahrten machen konnte und wochenlang kein Einkommen hatte. Noch lange wird Pakistan keine intakte Infrastruktur bieten können. Alle Lebensmittel sind sehr teuer geworden und vieles ist gar nicht erhältlich. Mohammad muss nun wieder einmal kämpfen, um sein karges Leben mit Familie finanzieren zu können.
Großes Bestreben: Schulbildung
Sein großer Schatz sind seine Erinnerungen an Waidhofen, wo ihm viele Menschen Zuneigung und Respekt zollten. „Mohammad weiß, dass wir bald Weihnachten feiern und schickt allen herzliche Weihnachtsgrüße“, richtet Anneliese Kühhas den Tips-Lesern gerne aus. Wer Mohammad und seine Familie unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto im Info-Kasten tun. Sein großes Bestreben ist es, seinen Kindern eine Schulbildung, die er selbst nicht hatte, zu ermöglichen. Das kostet ihn aber pro Schuljahr 800 Euro. Eine Summe, die für Mohammad ohne Unterstützung nicht aufzubringen ist.
Tips berichtet über Mohammad schon seit 2018. Mehr zum Werdegang eines Menschen, der Zeit seines Lebens auf der Flucht ist, hier: https://www.tips.at/zeitung-epaper/?ausgabe=tips-ybbstal&id=32858#/8https://www.tips.at/nachrichten/ybbstal/land-leute/489402-was-aus-mohammad-nazari-wurde
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