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Neu eröffnete PsychoSoziale Tagesstätte in Zwettl bietet 25 wertvolle Arbeitsplätze

Katharina Vogl, 07.04.2018 09:08

ZWETTL. Petra, eine junge Frau aus Lohn, freut sich über ihre neue, bereichernde Arbeitsstätte, ebenso möchte Markus, früher obdachlos, die Chance zur Stabilisierung nun nutzen und Heinz liebt es ebenfalls sich dort kreativ zu betätigen - die neue PsychoSoziale Tagesstätte (PTS) der Caritas im Betriebsgebiet Oberhof bietet 25 Menschen mit psychischen Erkrankungen einen wertvollen Arbeitsplatz. Diese wurde am 6. April gemeinsam mit Vertretern politischer und wirtschaftlicher Institutionen, Baufirmen, Freunden und Nachbarn offiziell eröffnet.

  1 / 44   Leiter der Tagesstätte Karl Edlinger (4.v.l.) sowie die Moderatorin und Leiterin des Wohnhauses in Zwettl, Sylvia Hager (5.v.l.) freuten sich über das zahlreiche Erscheinen der Ehrengäste, darunter Vertreter der Caritas, der Stadtgemeinde und Politik sowie der Kirche; Fotos: KaVo

Die Sonne strahlte mit den Feiernden, allen voran mit Karl Edlinger, dem Leiter der PTS Zwettl sowie mit Sylvia Hager, der Leiterin des neuen Caritas Wohnhauses in Zwettl, um die Wette.

Von Paletten-Möbel bis Speisekarten

Seit 8. Jänner sind hier in der Tagesstätte 16 Klienten mit vier (bald fünf) Mitarbeitern kreativ tätig, ob mit Holz, Kunststoff, Ton oder Servietten. „Wir wollen individuelle Fähigkeiten und Talente fördern“, so der Leiter Karl Edlinger, damit einher gehen beispielsweise die Stärkung des Selbstwertgefühls und der Lebensfreude, die Förderung von sozialen Kompetenzen oder von Teamfähigkeit. Es wird produziert, verpackt und versendet für Aufträge von Firmen aber auch Privatpersonen. Derzeit entstehen gerade trendige Paletten-Möbel, Schilder oder Speisekarten für Restaurants.

Zudem werden die Unikate während der Öffnungszeiten in der Tagesstätte sowie im Nah&Frisch-Geschäft am Neuen Markt in Zwettl verkauft.

130 Caritas-Mitarbeiter am Standort Zwettl

„Ich freue mich mit der Caritas, dass innerhalb kürzester Zeit eine weitere Stätte am Standort Zwettl eröffnet hat“, meint Bürgermeister Herbert Prinz (VP) bei seinen Grußworten. Mit dem nun eröffneten „Zentrum der Caritas Zwettl“ sind insgesamt nun etwa 130 Mitarbeiter in Zwettl beschäftigt. „Es sind vor allem die Menschen, die hier wohnen und arbeiten, die die Gesellschaft in Zwettl dauerhaft bereichern“, so Prinz abschließend.

Bewegtes Jahr 2017

Alois Rautner, Fachbereichsleiter Psychosoziales Wohnen und Tagesstätten, spricht das bewegte vergangene Jahr an: die Auflösung des Wohnhauses in Schiltern und die damit einhergehende Aufteilung der Klienten auf das neue Wohnhaus in Zwettl und Paudorf (Bezirk Krems) und parallel dazu der Bau der neuen Tagesstätte in Zwettl. Aber: „Ja, das war es wert, die Anstrengungen auf sich zu nehmen. Es ist schön zu sehen, wie die Klienten auf gleicher Augenhöhe anpacken und Aufgaben erledigen. Es ist schön zu sehen, wie ruhig alles abläuft und wie schnell sich ein vertrautes Miteinander eingestellt hat“, ist Rautner stolz auf das gemeinsam Geschaffene.

Mit viel Motivation, Engagement und Freude

Es war ein partizipativer Prozess der stets getragen war „von unglaublicher Motivation, Engagement und Freude, die sich auf die Klienten übertragen hat“, spricht auch Susanne Karner, Bereichsleiterin Psychosoziale Einrichtungen in der Caritas, allen Beteiligten ihren Dank aus.

„Inklusion in Zwettl zum Teil geschafft“

Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger thematisierte in seinen Ausführungen das Verhältnis von Inklusion und Integration und gab zu bedenken, dass „wir in einer Gesellschaft leben, wo Normalität immer enger gelebt wird“. Von Inklusion spreche man dann, wenn es „ganz normal ist, dass man mit unterschiedlichen Bedürfnissen mitleben darf in einer Gesellschaft“, in Zwettl sei der Schritt zur Inklusion zum Teil geschafft.

„Große Bereicherung“

„In jedem Menschen steckt ein Talent, wenn auch oft ein wenig versteckt“, ist VP-Nationalratsabgeordnete Angela Fichtinger überzeugt. „Wir haben diesbezüglich eine gewisse Verpflichtung aber auch Verantwortung, denn diese Menschen sind oft eine große Bereicherung für eine Gesellschaft“.

Im Anschluss an die Segnung der Tagesstätte konnten sich die Besucher bei einem kleinen Imbiss ein Bild von der neuen, hellen und freundlichen Werkstätte machen. 

Alle Infos zur Tagesstätte gibt es hier.


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