Ein kleines Landkaufhaus wurde groß: Kastner feiert 190 Jahre
ZWETTL. Was 1828 in Kirchbach mit einem kleinen Gemischtwarenhandel begann, ist heute, 190 Jahre später, ein Multifachgroßhändler mit Sitz in Zwettl. Im Rahmen der Jubiläumsfeier am 2. September wurde gemeinsam mit Familie, Partnern, Kunden, Weggefährten und Vertretern aus Politik und Wirtschaft zurückgeblickt und der Geburtstag „190 Jahre KASTNER“ gebührend gefeiert.
Rund 8000 Besucher, ein fulminanter Festakt, ein Tag der offenen Tür samt buntem Rahmenprogramm und Rundum-Verköstigung – das war die Jubiläumsfeier anlässlich 190 Jahre KASTNER. Starke Wurzeln, Regionalität, Kundennähe, Tradition, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Leitbetrieb - diese Schlagwörter waren im Rahmen des Festaktes, durch den die ORF-Moderatorin Nadja Mader führte, immer wieder zu hören.
“Wir sind nicht 190 Jahre alt, sondern 190 Jahre jung!“, begrüßte der gesellschaftende Geschäftsführer Christof Kastner die Gäste. Die unzähligen Besucher und Ehrengäste – von der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) über die Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ Sonja Zwazl bis hin zum Präsident der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer Hermann Schultes - nickten zustimmend als Kastner betonte: „Wir sind ein verlässlicher Partner, sowohl für unsere Bauern, als auch für alle unsere Lieferanten, ganz nach dem Motto: Wer weiter denkt, kauft näher ein!“
Vom kleinen Landkaufhaus zum Multifachgroßhändler
Viele Meilensteine gäbe es in der 190-jährigen Unternehmensgeschichte zu erzählen, die 1828 in Kirchbach beginnt. Mit der Übersiedelung 1903 nach Zwettl wurde bald der Grundstein für die Großhandelstätigkeit gelegt. In der dortigen Warenhalle in der Landstraße – wo übrigens die Kastners bis heute wohnen - „gab es wenig, was es nicht gab“, ganz gemäß dem internationalen Vorbild und dem Firmenmotto, dem man bis heute treu geblieben ist: „Einer für alles.“
Mit dem Einstieg von Peter Kastner 1962 begann die Expansion, die Marke Nah&Frisch wurde gegründet, die ersten Abholmärkte eröffnet. Seit 1994 bereichert Christof Kastner das Unternehmen, das war gleichzeitig „die Geburtsstunde der Kastner Gruppe samt neuen Markenauftritt“. Seit 2007 lenkt er nun die Geschicke des Familienbetriebes und setzt mit seinen beiden Geschäftsführern Andreas Blauensteiner und Herwig Gruber stetig neue Akzente. Alleine im Zeitraum von 2002 bis 2018 gliederte er unter anderem die Firmen Holzmann Gastro, Brückler Großhandel, Biogast, Knapp Tiefkühllogistik, myProduct und GEKO in die KASTNER Gruppe ein.
Mit Vater und Sohn im Gespräch
„Man wächst hinein in die Aufgabe, die ersten acht Jahre meines Lebens habe ich im Betrieb gewohnt, es war wie ein erweiterter Kinderspielplatz für mich“, erzählt Christof Kastner, der im Laufe seines Werdeganges praktisch alle Stationen im Betrieb durchlaufen hat, vom LKW-Fahrer bis zum Regalbetreuer. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn das, was man selbst aufgebaut hat, gut weitergeführt wird“, zeigt sich Peter Kastner stolz auf Sohn Christof sowie auf Sohn Stefan, der die hauseigene KASTNER Werbeagentur führt.
Und was wünscht man sich für die nächsten 190 Jahre? Eine engagierte Weiterentwicklung, wo alle Marktchancen genützt werden sowie ein gesundes Wachstum, gemäß einem Baum. „Ein Jahresring nach dem anderen, dann hält er auch den Sturm aus“, so Peter Kastner.
Christof Kastner ist ab sofort „Kommerzialrat“
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Hermann Schultes als auch die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl sprachen von einem wichtigen Vorzeige- beziehungsweise Leitbetrieb. Letztere überreichte Christof Kastner im Rahmen der Jubiläumsfeier das Ernennungsdekret für den Berufstitel „Kommerzialrat“, was von Vater Peter Kastner mit einem lauten „Bravo Christof“ quittiert wurde.
Und bei VP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter wurden an diesem Tag „Kindheitserinnerungen“ wach: „Ich war als Tochter eines Greißlers Jahr für Jahr zu Gast bei KASTNER, schön dass ich mit der Familie mitwachsen durfte.“ Mikl-Leitner spricht von einem Betrieb, der es verstanden hat, mit Veränderungen und Entwicklungen Schritt zu halten.
Der „Goldene Apfel“ geht an…
Rund 900 Mitglieder zählen mittlerweile zur „Großfamilie“ Kastner, Tendenz steigend. Die Fluktuation im Unternehmen ist nach eigenen Angaben sehr gering, oft sei das Ausscheiden aus dem Unternehmen mit dem Ruhestand verbunden. Die Jubiläumsfeier wurde dazu genutzt, um 16 langjährige Mitarbeiter – der längste Mitarbeiter ist bereits seit stolzen 49 Jahren im Team – erstmals mit dem „Goldenen Apfel“ zu ehren. Dieser ist zugleich ein Symbol für Nachhaltigkeit, was Peter wie auch Christof Kastner ein großes Anliegen ist.
Der Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens „Aus gutem Grund“ zeigt die gebündelten lokalen und nationalen Aktivitäten in dem Bereich auf, die von der Erhaltung alter Apfelsorten über bauliche Umweltmaßnahmen bis hin zur Optimierung der Lkw-Touren reichen.
Erfreuliche Umsatzzahlen
Die Kastner Gruppe zählt heute österreichweit zu den Top 350 Unternehmen, und kann von Jahr zu Jahr steigende Umsatzzahlen vorweisen - waren es 1962 noch 1,5 Millionen Jahresumsatz, so stieg dieser 1994 bereits auf 60 Millionen an, 2019 wird die 240 Millionen Euro-Marke angepeilt.
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