Waldviertler Hochland setzt Klima-Maßnahmen um
RAPPOTTENSTEIN. Im schönen Ambiente des Wirtschaftshofes der Burg Rappottenstein fand die Auftaktveranstaltung „KLAR!“ (Klimawandel-Anpassungsmodell) des Waldviertler Hochlandes statt. Thema waren umweltrelevante Maßnahmen, denn „es ist fünf nach zwölf“, betonte Forstdirektor Werner Löffler von der Landwirtschaftskammer NÖ.
Insgesamt stellen sich 39 Regionen in Österreich den Folgen des Klimawandels im Rahmen des KLAR!-Programmes. Die Gemeinden Altmelon, Arbesbach, Groß Gerungs, Langschlag und Rappottenstein sind die zugehörigen der Region Waldviertler Hochland. Groß Gerungs´ Bürgermeister Maximilian Igelsböck (ÖVP) und zugleich Obmann des Waldviertler Hochlandes eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die zahlreichen Gäste und die Vortragenden. Tino Blondiau von der enu gab zum Ausdruck, dass sich das Klima in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Das zeige sich Anhand der Trockenheit, Hitzeperioden nehmen zu, es ist weniger Schnee im Winter und man sehe es am Borkenkäfer. Der CO2-Anstieg ist dramatisch gestiegen. Dazu gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, wo man Zylinder in Eis gebohrt hat und 600.000 Jahre den CO2-Anstieg zurückverfolgen kann. Der Verkehr ist zu zwei Drittel dafür verantwortlich.
Klimaschutz-Maßnahmen
Tino Blondiau wies darauf hin, dass jeder einzelne Bürger etwas dafür tun müsse. Das fängt beim öffentlichen Verkehr an, zum Beispiel Fahrgemeinschaften bilden oder öfter mit dem Fahrrad fahren, über Photovoltaik-Anlagen, Windräder oder Begrünung von Wänden bis hin zur Begrünung von Gärten und Wänden, aber auch Rasenflecke für Bienen beim Mähen freilassen. KLAR-Managerin Roswitha Haghofer stellte das Klimawandel-Anpassungsmodell (Klar!) vor. Elf Maßnahmen werden in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Geplante sind unter anderem Exkursionen zu Projekten anderer Gemeinden, Regenwassermanagement, Anpassung der Waldbestände, Naturverjüngung , Ausbildung von Waldpädagogen sowie generell Öffentlichkeitsarbeit. Roswitha Haghofer zitierte aus einer Publikation des Klima- und Energiefonds: “Wir müssen vermeiden, was sich nicht bewältigen lässt und bewältigen, was sich nicht vermeiden lässt.“
Lehrgang Waldpädagogik
Langschlags Bürgermeister Andreas Maringer (ÖVP) setzt auf die Ausbildung von Waldpädagogik: „Ich möchte schauen, dass wir so einen Lehrgang bei uns kriegen. Man glaubt nicht, wie weit die Kinder schon von der Natur weg sind. Schulen und Kindergärten nehmen das gerne an, auch für Touristen wäre das etwas.“ Paul Schachenhofer von NÖ.Regional stellte den Ideenwettbewerb vor. Einreichberechtigt sind Dorferneuerungsvereine und Gemeinden, Einreichschluss ist der 16. Oktober 2020. Bei diesem Projekt gibt es drei Kategorien: Soziales Leben, Stadt- und Ortskernbelebung und Chance Digitalisierung. Ebenso berichtete er über die Auswirkungen auf den Wald und dass strukturierte Wälder - sprich eine Artenvielfalt – eine Riskioverminderung (Borkenkäfer) ist und der Wald dadurch dauerhaft stabiler ist. Aber auch der Wildeinfluss spiele eine Rolle.
Beispiel Holzhochhaus
„Wir haben genug Holz“, so Werner Löffler. Er sprach damit an, dass mehr aus Holz gefertigt werden sollte und wies auf eines der größten Holzhäuser in der Seestadt Asparn in Wien hin oder dass man beispielsweise mehr Kleiderbügel aus Holz herstellen könne.
Nach den Vorträgen der Fachexperten wurde noch diskutiert und zum Abschluss gab es regionale Schmankerl.
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