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Zwei Fleischer aus dem Bezirk punkteten bei Wurst-WM

Katharina Vogl, 06.09.2016 18:17

HOLLABRUNN. Von 29. bis 31. August fand die sogenannte Wurst-WM erstmals im niederösterreichischen Hollabrunn statt. Rund 80 Fleischer aus Österreich, Italien, Ungarn, Tschechien und Deutschland stellen sich dem strengen Urteil der Jury. Zwei Unternehmen aus dem Bezirk konnten die Experten überzeugen, allen voran Familie Hobegger aus Grafenschlag sowie der Dorffleischer Gruber aus Ottenschlag.

Der Sieger aus dem Bezirk Zwettl: Fleischer Franz Hobegger. Foto: Claus Schindler
Der Sieger aus dem Bezirk Zwettl: Fleischer Franz Hobegger. Foto: Claus Schindler

Alle zwei Jahre bietet dieser Bewerb Fleischerfachbetrieben aus aller Welt die Möglichkeit, die Qualität ihrer Produkte bewerten zu lassen. An drei Tagen wurden in Hollabrunn rund 900 Produkte auf Herz und Nieren getestet, verkostet und prämiert. Die Hobeggers aus Grafenschlag konnten insgesamt zehn Medaillen, davon sechs Goldene, für ihre Produkte mit nach Hause nehmen. Vor allem ihre Brät-, Fleisch- und Kochwürste in sämtlichen Ausführungen überzeugten die Jury. Dreimal Gold erhielt der Dorffleischer Gruber aus Ottenschlag für ihre Dürre (ungeräuchert), den Pizzaleberkäse und die Wild-Heurigenwurst.

Strenge Jury

Internationale Experten wie Klaus Gerlach, Vizepräsident des Deutschen Fleischerverbands und Jean-Marie Oswald, Präsident des Internationalen Metzgermeister-Verbandes befanden sich unten den Juroren. Über Geschmack lässt sich eventuell streiten, nicht aber über Qualität.

Die insgesamt zwanzig Juroren arbeiten nach einem definierten Punktesystem und setzen ihre jahrzehntelange Erfahrung sowie ihr sensorisches Know-How ein. Zu Beginn wird das Produkt als Ganzes betrachtet und die äußere Beschaffenheit bewertet. Als nächstes wird das Produkt angeschnitten und das Aussehen sowie die Farbe im Anschnitt mit Punkten versehen. Dann stellen sich die Aromen den geschulten Nasen der Jury: „Ausatmen, das Produkt an die Nase führen und tief einatmen. Geschmack wird vorrangig durch den Geruchssinn wahrge-nommen. Deshalb ist die olfaktorische Bewertung zentral“, erklärt Fleischermeister und Oberjuror Wolfgang Seidl. „Nur das Zusammenspiel aus Riechzellen und Geschmacksrezeptoren lässt uns wirklich ein Produkt in der Fülle seiner Aromen wahrnehmen. Das bewusste Riechen und Schmecken empfehlen wir übrigens auch jedem Konsumenten, der den größtmöglichen Genuss erleben möchte.“ Erst dann erfolgt der Biss ins Fleisch, der ebenso wie der Geschmack Einfluss auf die Punktezahl hat. Auch die Verarbeitung wird bewertet. Hierbei achtet die Jury besonders auf außerordentliche handwerkliche Leistung und kreative Innovationen.

 “Ein Goldprodukt erkennt man am Gefühl von Aquaplaning auf der Zunge!“, verrät Wolfgang Seidl, Fleischermeister und Oberjuror.

Nach der Verkostung werden die Produkte wieder hygienisch verpackt und gekühlt gelagert. Die prämierten Produkte kommen karitativen Zwecken zu Gute und werden der Wiener Tafel gespendet.


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