Am Waldlandhof feierte man das „schwarze Gold“ des Waldviertels
OBERWALTENREITH. Schon gewusst, dass es sich bei unserem Waldviertler Graumohn um ein regionales „Superfood“ handelt? Das „schwarze Gold des Waldviertels“ stand anlässlich seines 20-Jahr-Jubiläums der geschützten Ursprungsbezeichnung im Mittelpunkt der Vielfalter Fachtagung und des Sommerfestes, das am 6. Juli im Waldlandhof über die Bühne ging.
Neben dem ernährungsphysiologischen Aspekt wurde bei der Fachtagung auch die Produktion, die Züchtung, der internationale Mohnanbau oder das Mohn-Erlebnisdorf Armschlag thematisiert. Abgerundet wurde die hochgradige Referentenrunde durch den ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler sowie den Präsidenten der Österreichischen Landwirtschaftskammer und Nationalratsabgeordneten Hermann Schultes.
„Heute haben wir das Thema Mohn aus ganzheitlicher Sicht beleuchtet, von der wissenschaftlichen Ebene bis hin zu den politischen Rahmenbedingungen“, freut sich Moderator Franz Tiefenbacher (GF) über eine gelungene Fachtagung. Und ebenso ganzheitlich werde im Waldland auch das Feiern begangen, fügt Tiefenbacher schmunzelnd hinzu. Und das konnte im Zuge des anschließenden Sommerfestes unter Beweis gestellt werden.
„Vielfalt ist unser wirtschaftlicher Garant“
„Hierherkommen ist wie heimkommen“, freut sich VP Landesrat Ludwig Schleritzko, der auch beim Sommerfest vorbeischaute. Er war selbst mal Waldland Mitarbeiter und denkt noch gerne an die Zeit zurück. Für ihn steht der Betrieb in erster Linie für Diversifikation (“auf vielen Füßen steht sich“s besser“), Innovation (“es gibt keine technische Herausforderung, die Waldland nicht meistert“) und Qualität, das wird nicht zuletzt durch das betriebseigene Labor gesichert.
Der ehemalige EU-Komissar Franz Fischler und Präsident und NAbg. Hermann Schultes durften sich über die Ernennung zum „Vielfalter Botschafter“ freuen. „Denn unsere große Vielfalt ist der Garant dafür, dass wir als Betrieb über die Runden kommen“, ist Geschäftsführer Gerhard Zinner überzeugt. Die jetzige Trockenperiode macht Waldland zu schaffen, die gegebene Vielfalt von diversen Spezialkulturen bis hin zur Fischproduktion (Edelwels) helfe leichter über diese hinweg.
Waldland-Marsch wurde uraufgeführt
Im Zuge des Sommerfestes wurde auch die eigene musikalische Formation vorgestellt: Waldland-Blech. Sie setzt sich aus Mitarbeitern und Vertragslandwirten zusammen und umrahmt seit einem Jahr die Veranstaltungen musikalisch. Stolze fünf Kapellmeister aus den verschiedensten Bezirken finden sich hier wieder. Der eigens geschriebene Waldland-Marsch feierte beim Sommerfest seine Uraufführung.
Interessante Daten und Fakten
- 900 bäuerliche Mitgliedsbetriebe (plus 64 Probemitglieder), verteilt auf fünf Bezirke des Waldviertels
- 60 Sonderkulturen auf rund 4000 Hektar
- 80 Prozent des österreichischen Sonderkulturenanbaus wird alleine von Waldland abgedeckt
- 100 Prozent der Pharmaziepflanzen in Österreich (Ginko, Mariendistel, Johanniskraut etc.) werden von Waldland produziert
- Produktion auf Vertragsbasis
- Mitgliedsbetriebe erhalten vertraglich abgesicherte Abnahmegarantie mit Mindestpreis für die betreffende Sonderkultur
- 80 Prozent Exportquote
- 160 Mitarbeiterinnen bei Waldland (über 30 davon mit Matura, FH- oder Uniabschluss)
Alle Bilder der Veranstaltung gibt es hier
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