Bei der Küchenplanung stehen die eigenen Bedürfnisse an erster Stelle
Die Gestaltung der Küche bietet unendlich viele Möglichkeiten. Innenarchitekt Wolfgang Stempfer rät dazu, sich einen roten Faden zuzulegen.
Ob Werkstatt oder Wohlfühlort, die Küche erfüllt für jeden andere Funktionen. „Am Markt gibt es alles“, sagt Wolfgang Stempfer, der sich mit seinem Innenarchitekturbüro „Der gute Plan„ in Schwand im Innkreis selbstständig gemacht hat.
Er warnt davor, Trends unreflektiert zu folgen. Die Küche soll den eigenen Ansprüchen angemessen sein. Sehr individuell ist die Entscheidung zwischen Stauraum und offenen Regalen. Nachteil bei offenen Regalen ist der Staub, der sich über die Zeit absetzt.
Pantry-Küche bietet Möglichkeiten
„Ich empfehle gerade im Neubau eine Pantry-Küche. Der zusätzliche Raum hinter der Küche dient als Stauraum, Speisekammer und Wirtschaftsraum und kann Ersatz für einen Keller sein. In der „schönen“ Küche kann man dann lockerer planen“, sagt Stempfer.
Pantry bedeutet übersetzt Speisekammer. Im Extraraum kann man schmutziges Geschirr schnell verschwinden lassen und den Kochvorgang in die schöne Küche verlagern.
Offene Küche
Wer eine offene Küche plant, darf den Dunstabzug nicht vergessen. „Hier gibt es gute Produkte, die im Kochfeld eingebaut sind. Es hat sich technisch viel getan.“ Die Luft kann man direkt abführen oder im Sockel eine Umluft-Lösung einbauen.
Küchenfronten
Bei der Wahl der Küchenfronten ruft der Innenarchtiekt zu mehr Mut bei der Farbwahl auf: „Man darf sich hier ruhig etwas trauen. Ein Blick über die Grenzen Österreichs lohnt sich.“ Jenseits der weißen Front sind je nach Material alle Farben der RAL-Palette möglich. Und wer sich an einer Farbe sattgesehen hat, kann die Küchenfronten ja austauschen. „In sind gerade sandige, schlammige, erdige Töne“, sagt Stempfer.
Küchen aus Holz sind nach wie vor aktuell. „Holz wird es immer geben, es verändern sich nur die Trends bei Maserung und Helligkeit des Holzes“, erklärt Stempfer. Edelstahlküchen, wie man sie aus Großküchen kennt, können auch in privaten Wohnungen verbaut werden.
Arbeitsfläche
Bei Steinarbeitsplatten legt der Innenarchitekt Wert darauf, dass das Material aus Europa kommt, auch wenn der Preis höher ist. Optisch ein Hingucker sind außerdem Arbeitsplatten aus Keramik. Sie sind vom Material her wie eine Fliese, belastbar und dünn, preislich aber auch im oberen Segment.
Schwarz im Kommen
Bei schwarzen Arbeitsplatten, die gerade im Trend und ein absoluter Blickfang sind, sei eine gute Lichtplanung entscheidend. „Schwarze Arbeitsplatten schlucken viel Licht“, betont Stempfer. Wichtig sei ausreichend warmes Licht mit einer Lichtfarbe von 3000 Kelvin für ausreichend Wohlbefinden.
Dazu passend sind immer öfter schwarze Armaturen im Einsatz. „In Österreich setzt sich das erst langsam durch.“
Der richtige Griff
Wer bei den Küchenfronten auf Schwarz setzt, sollte eine matte Oberfläche wählen. Matt sollten die Fronten auch dann sein, wenn man statt Griffen einen Tip-On-Mechanismus zum Öffnen der Schränke und Läden auswählt. Bei schmalen Küchen empfiehlt Innenarchiteckt Stempfer versteckte Griffe, um Platz zu sparen.
Holzboden
Holzböden in der Küche können problemlos verlegt werden. „Empfindlich ist jedes Material. Wer Parkett in der Küche verlegen will, soll auf eine ausreichend dicke Nutzschicht von 15 bis 17 Millimeter achten“, sagt Stempfer. Holz altert gut, durch die Nutzung entstehen eben Spuren. Die Qualität muss passen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden