Immobilienpreise steigen weiter

Das Immobilienangebot ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr – speziell im Bereich der Wohnimmobilien – weiter zurückgegangen. Dies führte bei Eigentumswohnungen, aber vor allem bei den Einfamilienhäusern zu steigenden Preisen. Das zeigt eine österreichweite Umfrage unter 600 Immobilien-Experten von Remax.

Am stärksten nachgefragt sind Baugrundstücke, Wohnobjekte in Einzellagen, Einfamilienhäuser und Wochenendhäuser, also Immobilien mit mehr Distanz zum Nachbarn. Dieser Trend kann auch als Stadtflucht interpretiert werden. Die Eigentumswohnungen in zentralen Lagen – jahrelang die Kategorie mit den höchsten Steigerungsraten – wandern ins Mittelfeld.

Trend zum Garten

„Wir merken den Trend zum Garten und eine erhöhte Nachfrage nach Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Diese sind als Mittelweg zwischen Wohnung und teurem Einfamilienhaus beliebt“, sagt Josef Schiessl, Geschäftsführer der Fessl & Partner Immobilien GmbH im Bezirk Braunau.

Steigende Preise

Die steigenden Baukosten würden sich auch auf die Immobilienbranche auswirken, erklärt Fessl: „Viele wollen ein eigenes Haus, die Preise sind aber zu hoch.“ Immobilienexperte Schiessl erwartet generell einen Trend zur Sanierung. „Es findet ein Umdenken statt. Grundstücke werden immer teurer. Die Ressourcen müssen aufgeteilt werden und es gibt viel Leerstände mit Potential.“

So steigen Nachfrage, Angebot und Preise in OÖ

Speziell in Oberösterreich soll die Nachfrage 2022 um plus 4,6 Prozent anziehen (zuletzt 1,0 Prozent), das Angebot nur um 0,9 Prozent wachsen, nach 2,1 Prozent für 2021. Die Preisentwicklung nimmt von plus 2,6 Prozent für 2020 und plus 1,1 Prozent für 2021 mit plus 4,6 Prozent für 2022 erheblich an Fahrt auf.

Baugrundstücke besonders begehrt 

Die Nachfrage nach Baugrundstücken soll mit plus 8,8 Prozent am stärksten steigen. Für Grundstückspreise rechnet Remax mit einem Plus von 9,9 Prozent. Für Wohnobjekte in Einzellagen wird ein Nachfrageplus von 5,7 Prozent und eine Preissteigerung von 6,6 Prozent erwartet. Die Eigentumswohnungen in zentralen Lagen – jahrelang die Kategorie mit den höchsten Steigerungsraten – wandern ins Mittelfeld.

„Die Rahmenbedingungen – sehr starke Nachfrage, knappes Angebot, fehlende alternative Geldanlegenmöglichkeiten und ein weiterhin historisch niedriges Zinsniveau – haben zu deutlichen Preisanstiegen geführt“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax Austria.