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Das Raucherbein – Ursachen und Therapie

Tips Logo Leserartikel Online Redaktion, 17.02.2015 08:13

Rotkreuz-Tips von Reinhold Renner zu den Ursachen des Raucherbeins und dessen Behandlung
Rotkreuz-Tips von Reinhold Renner zu den Ursachen des Raucherbeins und dessen Behandlung
Beschwerden in den Beinen beim Gehen? Oder auch im Liegen? Ihre Beine haben bereits entzündete Stellen? Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (kurz pAVK), im Volksmund auch „Raucherbein“ genannt, könnte der Grund dafür sein. Der Ausdruck „Raucherbein“ kommt hier nicht von ungefähr, stellt Rauchen doch einen der wichtigsten Risikofaktoren dar. Weitere Förderer der Erkrankung sind erhöhter Blutdruck, Diabetes Mellitus, erhöhte Blutfettwerte, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel – also die üblichen Verdächtigen im Kampf um die Gesundheit.   In rund 90% der Fälle sind die unteren Extremitäten von der pAVK betroffen, wobei Männer häufiger unter dem „Raucherbein“ leiden als Frauen. Die Ursachen für die Beschwerden und in weiterer Folge auch sichtbaren Schäden sind eine Arterienverkalkung, sowie Engstellen in den Arterien, welche den Blutfluss behindern. Durch die entstehende Minderversorgung mit Sauerstoff stirbt das Gewebe langsam ab.   Grundsätzlich lässt sich die Erkrankung in vier Stadien einteilen. In einer ersten Phase sind meist noch keine Beschwerden vorhanden, die zweite Stufe birgt bereits Schmerzen beim Gehen von wenigen hundert Metern. Da man in diesem Stadium beim Gehen meist öfter stehenbleibt, ist auch der Begriff „Schaufensterkrankheit“ entstanden. Im dritten Stadium leidet der Betroffene bereits unter Schmerzen im Ruhezustand, wie etwa beim Schlafen. Als letzte Konsequenz einer fehlenden oder inadäquaten Behandlung entstehen Geschwüre, Entzündungen und Gewebsteile können absterben.  Zusätzlich bildet die pAVK ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.   Die Diagnosestellung erfolgt oft erst bei Beschwerden. Zur vollständigen Abklärung werden oft Gefäßultraschallmessungen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie eingesetzt.   In den Anfangsstadien wird die pAVK üblicherweise mit Tabletten zur Blutverdünnung behandelt. Als weiterer Behandlungsschritt kann eine Gefäßerweiterung mittels Ballondilatation oder Stent nötig sein. Mittels gefäßchirurgischer Operationen, wie Bypass oder Ausschälplastiken, kann in vielen Fällen das Bein erhalten werden. Eine Amputation von Gewebe oder Extremitätenteilen ist oft die letzte Konsequenz in der Therapiestrecke des „Raucherbeins“.   Info: OA Dr. Reinhold Renner ist Landeschefarzt beim Roten Kreuz Burgenland