Positionen der Nationalrats-Kandidaten aus dem Bezirk Ried zum Thema Wirtschaft und Arbeitsplätze
BEZIRK RIED. Sieben der elf Parteien, die im Regionalwahlkreis 4B (Innviertel) zur Wahl stehen, haben wenigstens einen Kandidaten aus dem Bezirk Ried auf ihre Regionalliste gesetzt – mit unterschiedlichen Chancen, in den Nationalrat zu kommen. Tips befragte die bestgereihten Kandidaten (und eine Kandidatin) aus dem Bezirk nach ihren Standpunkten und Vorhaben zu den Klimaschutz, Migration, Wirtschaft/Arbeitsplätze und Bildung. Hier folgen ihre Antworten zum Thema Wirtschaft und Arbeitsplätze.
Frage:Das Innviertel hat sich zuletzt zu einer äußerst dynamischen Industrieregion entwickelt. Die Wirtschaft steht aber – wieder einmal – vor großen Herausforderungen. Was wollen Sie in den kommenden Jahren machen, damit einerseits die Betriebe die Arbeitskräfte bekommen, die sie benötigen, und andererseits bestehende Arbeitsplätze sicher bleiben?
Manfred Hofinger, ÖVP, Wahlkreis-Listenplatz 3
Arbeit beziehungsweise Leistung muss sich lohnen! Deshalb fordern wir einen Vollzeitbonus von 1.000 Euro. Überstunden und Arbeiten in der Pension sollen steuerfrei sein und wir senken Lohn- und Einkommensteuer. Neue Anreize für Investitionen und attraktivere Betriebsübergaben stärken den Wirtschaftsstandort zusätzlich. In Zukunft muss sich Arbeit mehr lohnen als der Bezug von Sozialhilfe.
Sebastian Forstner, SPÖ, Wahlkreis-Listenplatz 2
Es braucht ein Bündel an Maßnahmen: Eine aktive Arbeitsmarktpolitik, um Menschen in Beschäftigung zu bringen, sowie eine Qualifizierungsoffensive, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zudem ist eine vorausschauende Industrie- und Standortpolitik notwendig. Darüber hinaus kämpfen wir für gute Arbeitsbedingungen, altersgerechte Arbeitsplätze, faire Bezahlung für Frauen und Männer sowie Verbesserungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Georg Gadermayr, FPÖ, Wahlkreis-Listenplatz 2
Der Dialog mit der Wirtschaft muss frühzeitig stattfinden, um die Rahmenbedingungen (Wohnraum, Kindergarten, Bilinguale Schule …) zum Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Parallel sind Arbeitsplätze vor Lohndumping und Scheinselbständigkeit zu schützen. Wer freiwillig über das Pensionsantrittsalter der Regelpension hinaus arbeitet, soll finanziell deutlich besser gestellt werden. Fachwissen würde im Betrieb erhalten bleiben – Leistung muss sich lohnen.
Brigitte Huber-Reiter, Grüne, Wahlkreis-Listenplatz 2
Der Arbeitsmarkt wandelt sich, bringt neue Herausforderungen und Chancen. Vor allem Energiewende und Klimaschutz bieten immenses Potenzial für neue, nachhaltige und qualitätsvolle Arbeitsplätze. Dies sind Arbeitsplätze für die Zukunft. Eine aktive Arbeitsmarktpolitik muss dafür die Grundlagen schaffen, wofür auch die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden müssen – auch um attraktive Rahmenbedingungen für Beschäftigte zu schaffen.
Karl Mayr, NEOS, Wahlkreis-Listenplatz 2
Ein ambitionierter Bürokratieabbau und eine nachhaltige Entlastung der heimischen Betriebe sind dringend nötig, um Spielraum für Innovationen und Investitionen zu schaffen. So können wir das wirtschaftliche Potenzial des Innviertels voll ausschöpfen und langfristig Arbeitsplätze sichern. Als dynamische Industrieregion braucht das Innviertel künftig noch mehr Fachkräfte und wird daher auch auf qualifizierten Zuzug angewiesen sein.
Joachim Aigner, MFG, Wahlkreis-Listenplatz 1
MFG ist Vertreter der Klein- und Mittelbetriebe, Ein-Personen-Unternehmen und der kleinstrukturierten Landwirtschaft. Sie sind das Rückgrat unseres Wohlstands. MFG vertritt nicht die großen Konzerne oder Lobbyisten, sondern den kleinen, ehrlich arbeitenden Österreicher. Zur Entlastung des Mittelstandes fordern wir u.a. Bürokratieabbau, Abschaffung der CO2-Steuer und der Umsatzbesteuerung der Mineralölsteuer sowie freiwillige Kammermitgliedschaft.
Andreas Auzinger, KPÖ, Wahlkreis-Listenplatz 1
Die großen Herausforderungen unserer Zeit bieten auch eine Gelegenheit. Wir fordern eine öffentliche Jobgarantie, durch den Ausbau von öffentlichem Verkehr und emissionsarmer Energieproduktion können viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Um die heimische Wirtschaft zu stabilisieren, sollte die Industrie re-verstaatlicht werden, Entscheidungen über tausende Arbeitsplätze sollte die ganze Gesellschaft treffen und nicht nur Manager im Hinterzimmer.
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