Als der Krieg dann doch noch nach Königswiesen kam
KÖNIGSWIESEN. Zum 80. Mal jährt sich heuer eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, deren Schauplatz Königswiesen war. Die junge Interessensgemeinschaft (IG) Kulturverein Königswiesen nimmt den Jahrestag zum Anlass, um mit einer Ausstellung an die Geschehnisse von Mai 1945 zu erinnern.
Königwiesen war bis kurz vor Kriegsende nicht wirklich Schauplatz von Kampfhandlungen gewesen. Als eine Abordnung mit Bürgermeister, Gendarmerieposten-Kommandant und einigen Bürgern am 5. Mai 1945 den heranrückenden US-Soldaten mit weißen Fahnen entgegenging, wurden sie von einer Einheit Soldaten der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“ gestoppt. Drei Tage lang kämpften die SS-Männer erbittert: Kampfhandlungen, in deren Laufe auch mehrere Bauernhöfe in Flammen aufgingen und Menschen ihr Leben lassen mussten.
„Diesen Ereignissen widmen wir auf Anregung des Landes OÖ eine Ausstellung im Gemeindeamt“, berichtet Manfred Schinkinger. Der Obmann der im Vorjahr gegründeten IG Kulturverein Königswiesen nennt den 1. Mai als Eröffnungstag. Die Gestaltung der Schautafeln läuft bereits auf Hochtouren. Wertvolle Informationen dafür kommen vom Magazin Truppendienst (www. truppendienst.com), wo die Kampfhandlungen detailliert beschrieben sind.
Nur noch wenige Zeitzeugen
„Außerdem sind die Lebenserinnerung des Vaters unseres pensionierten Amtsleiters Gerhard Wiesinger eine wertvolle Quelle“, so Schinkinger. Wenige Zeitzeugen können noch von den dramatischen Tagen erzählen. Dazu zählt der ehemalige Schuldirektor Theodor Tober.
Fest der Freude und des Friedens
Ende Mai 2025, zum Abschluss der Ausstellung, lädt die IG Kulturverein Königswiesen zu einem Fest der Freude und des Friedens ein. Dabei wird ein Baum gepflanzt und eine Zeitkapsel mit Beiträgen oder Wünschen der Festgäste wird im Erdboden versenkt. Ist es denn nötig, auch nach 80 Jahren noch an das Geschehen zu erinnern? Schinkinger: „Auf jeden Fall, vor allem für Generationen, die nicht mehr kriegsnah sind. Ich hoffe auch, dass viele Schulen kommen werden.“
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