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In Aigen-Schlägl ist ein Fenster zum Paradies geöffnet worden

Martina Gahleitner, 18.05.2019 06:20

AIGEN-SCHLÄGL. Drei intensive Jahre der Planung und Vorbereitung sind vorbei – seit Freitag lädt nun der Bio.Garten.Eden ein, rund um das Stift Schlägl und die Bioschule eine beeindruckende, vielfältige und spannende Gartenwelt zu entdecken. Und damit eine Landesgartenschau zu sehen, die in vielem anders ist als bisherige.

  1 / 33   Bei der Eröffnung der Landesgartenschau mussten die Festgäste auch ihr Talent im Flesserl flechten zeigen, v.l: Bioschul-Direktor Johann Gaisberger, Bgm. Elisabeth Höfler, LR Max Hiegelsberger, LH Thomas Stelzer mit Moderator Karl Ploberger. Foto: Gahleitner

Es ist nicht nur der spätere Eröffnungsbeginn wegen des raueren Klimas im Oberen Mühlviertel. Es sind vor allem das Biozertifikat in der Landwirtschaft, das für eine Gartenschau einzigartig in Europa ist, und der Schwerpunkt auf dem achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen. Naturnahe Gartenthemen nehmen daher viel Raum ein bei dieser siebten Landesgartenschau. „In unserer schnelllebigen Zeit finden Natur und Umwelt und unsere wertvollen Ressourcen oft nicht mehr genug Platz“, meinte Bürgermeisterin Elisabeth Höfler beim Festakt zur Eröffnung. Die Landesgartenschau will deshalb neues Bewusstsein schaffen.

Bio konsequent umgesetzt

Die Bio-Ausrichtung stellte vor allem Geschäftsführerin Barbara Kneidinger und Landschaftsarchitekt Tobias Micke vor große Herausforderungen. „Wir haben das Thema in allen Bereichen konsequent umgesetzt“, betonte Kneidinger. 25 Schaugärten, die neun Lebensgärten, 6.000 m2 Blühflächen, floristische Handwerkskunst und die große, spannende Spielterrasse oder der Wasserspielplatz finden in dem 15 Hektar großen Gartenparadies ebenso Platz wie Böhmerwaldschafe, der Bio-Lehrpfad, der verrät, wie Bio auf den Teller kommt, oder der Schöpfungsgarten zum Seele baumeln lassen. An letzterem hängt auch das Herz von Abt Martin Felhofer, wie er verriet. „Dort trifft die Landesgartenschau das Motto genau“, meinte er.

Das Paradies beginnt auf dem Misthaufen

Festredner Pater Johannes Pausch, Prior des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen, ist überzeugt: „Es müssen Seelenmenschen unterwegs gewesen sein, die das angelegt haben.“ Ein Garten ist für ihn ein Blick in den Himmel. „Das Paradies beginnt nicht in den Wolken des Himmels, sondern auf dem Boden, mit dem Misthaufen. Man glaubt ja gar nicht, was aus einem Misthaufen Schönes wachsen kann“, sprach er den Kreislauf der Natur an. Mit der Landesgartenschau sei ein Fenster zum Paradies entstanden. Zugleich ist der Garten eine Schule des Lebens: „Pflanzen sind eigentlich alle Migranten, die wir aufgenommen und integriert haben. Diesen Gedanken des Gottesgartens Eden mehr zu begreifen, soll durch die Landesgartenschau gelingen.“

Tourismus wird aufblühen

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer war voll des Lobes für das „überzeugende Konzept, das zum Blühen und Leben gebracht wurde.“ Er erwartet im Laufe der nächsten 150 Tage nicht nur Gäste aus Oberösterreich und Österreich, die nach Aigen-Schlägl kommen werden, sondern auch viele internationale Gäste. „Die Landesgartenschau ist ein Aushängeschild für unser Bundesland und wird unsere Tourismuslandschaft beleben.“

Die Landesgartenschau Bio.Garten.Eden in Aigen-Schlägl ist bis 13. Oktober geöffnet, jeweils von 9 bis 18 Uhr. www.biogarteneden.at


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