Heimisches Holz braucht mehr Wertschätzung
AIGEN-SCHLÄGL. Mehr Wertschätzung für das heimische Holz wünscht man sich in der Bioschule Schlägl und holt deshalb Holzbaupionier Erwin Thoma für einen Vortrag in die Region. Denn gerade die derzeitige Situation am Holzmarkt verlangt nach zusätzlichen Einsatzmöglichkeiten – und der Wohnbau bietet sich da einfach an.
Wie angenehm es sich in einem Haus aus Massivholz wohnen lässt, weiß Forstlehrer Markus Wöß, der vor gut zwei Jahren mit seiner Familie in ein ebensolches eingezogen ist. Und sich damit einen Wohntraum erfüllt hat: „Ich wollte viel selber machen und vor allem aus meinem eigenen Holz bauen.“ Schließlich ist in seinem 30 Hek-tar-Wald viel Schadholz angefallen. „Das versuch ich auch den Schülern immer zu vermitteln: Selbst Käferholz oder anderes Schadholz ist wertvolles Baumaterial, das man nutzen und wertschätzen muss“, betont Wöß. Noch dazu, wo der Holzmarkt derzeit überlastet und der Holzpreis somit sehr unattraktiv ist.
Rein ökologisch
220 m3 Holz, hauptsächlich Fichte, hat der Bioschul-Lehrer verbaut. Die 34 cm dicken Wände bestehen aus einzelnen Bretter, in die Wöß für die bessere Wärmespeicherung ein Terrassenprofil gehobelt und mit insgesamt 500.000 Alunägeln zusammengebaut hat. Die einzelnen Module wurden dann verschraubt, mit Holz verkleidet oder mit Lehmputz verputzt. Außen Holzfassade und Steinbloßwände; innen heimische Kiefer, Hanf, um die Zwischenwände zu dämmen, Möbel aus eigenem Eichenholz und auch die alten Tram vom Stadl kamen wieder zum Einsatz. Familie Wöß lebt hier komplett ökologisch.
„Bin einfach überzeugt vom Holzbau“
„Die Arbeit darf man nicht scheuen und man braucht viel Platz zum Arbeiten und fürs Lagern“, resümiert der findige Häuslbauer, der bei den heimischen Sägewerksbetreibern viel Unterstützung gefunden hat. Aber es lohne sich. „Ich bin einfach überzeugt vom Holzbau“, sagt Markus Wöß. Er versucht deshalb auch andere zu überzeugen und lässt Interessierte immer wieder in die eigenen vier Wände schauen.
Innovative Lösungen
So auch am 28. Februar, wenn Holzbaupionier Erwin Thoma vormittags für einen Vortrag an die Bioschule kommt und am Nachmittag Praxislösungen angeschaut werden. Dabei wird auch die Holzbauausstellung von Land OÖ und Holzcluster OÖ eröffnet.
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