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Einbruchsserie im Bezirk Gmunden lässt Polizei für mehr Nachbarschaftshilfe appellieren

Hans Promberger, 27.01.2015 16:00

ALTMÜNSTER/PINSDORF. 20 Einbrüche in zwei Monaten allein in Altmünster lassen die Alramglocken schrillen. Das Bezirkspolizeikommando versucht nun mit Informationsveranstaltungen die Menschen zu sensibilisieren ohne Panik zu verbreiten.

Traunseegemeinden werden verstärkt von Einbrechern heimgesucht. Die Polizei begegnet Befürchtungen mit einer Info-Kampagne. Foto: Wodicka
„Wir müssen eine bedeutende Steigerung bei Dämmerungs- und Wochenendeinbrüchen im Bezirk verzeichnen“, erklärte Bezirkskommandant-Stellvertreter Ernst Steiner bei einer Info-Veranstaltung in Altmünster. Der Ort gehört wie Pinsdorf zu den momentan „hot spots“ bei Einbrüchen. Dementsprechend vollbesetzt mit besorgten Bürgern war der Altmünsterer Pfarrsaal. „Wir haben bisher keine breiten öffentlichen Vorträge gemacht, um die Menschen nicht zu verunsichern, aber bei der momentanen Häufung ist es nötig, die wichtigsten Sicherheitstipps noch mal in Erinnerung zu rufen“, so Steiner.   „Hochsaison“ im Winter Die Einbruchskriminalität hat sich nämlich von Niederösterreich Richtung Westen verlagert. Orte entlang von Autobahnen sind dabei besonders gefährdet. Immerhin wollen die Einbrecher nach vollbrachter Tat möglichst schnell zu ihrem Herkunftsort oder dem ihrer Auftragsgeber zurück. „Wir sind alle keine Ausländerfeinde, aber es ist leider Faktum, dass der Großteil der Einbrecher aus osteuropäischen Ländern stammt“, so der Kriminalbeamte. Man solle aber mit Schlussfolgerungen vorsichtig sein, denn den „typischen Einbrecher“ gebe es nicht. Sie treten einzeln oder als organiserte Bande auf, es sind Österreicher, sogar Einheimische, ebenso wie Ausländer (siehe Artikel Seite 3). Eindeutig feststellbar sind dagegen die bevorzugten „Einstiegszeiten“. Naturgemäß steigt die Zahl der Einbrüche von November bis Weihnachten extrem an. Ab Mitte Jänner werden entsprechende Tätigkeiten wieder verstärkt registriert. In Privathäuser wird vorrangig zwischen zehn und zwölf Uhr sowie zwischen 17 und 22 Uhr eingebrochen. „Mich ärgern vorallem die Folgen von Einbrüchen. Der Diebstahl von Geld und Schmuck ist ja oft versichert. So hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen. Aber die nachhaltige Furcht bei Opfern, dass wieder bei ihnen eingebrochen werden könnte, wird oft zu einer großen Belastung - auch für Angehörige“, so Steiner.   Effiziente Nachbarschaftshilfe Neben mechanischen Vorkehrungen und Nachrüstungen – zum Beispiel mittels „Pilzzapfen“ bei Fenstern und Sicherheitszylindern bei Türen – empfiehlt die Polizei auch verstärkte Nachbarschaftshilfe. Vor Einbrüchen beobachten die Täter oft geeignete Objekte. Man solle daher unbekannte Personen ruhig ansprechen, Fahrzeugskennzeichen notieren und bei Verdacht der Polizei melden. Eine gute nachbarschaftliche Beziehung tut ihr Übriges. Daher sollte man Nachbarn bitten, während der Abwesenheit Haus oder Wohnung zu betreuen, den Briefkasten zu leeren – also Zeichen von Anwesenheit zu setzen. „Wichtig ist auch rechtzeitig die Polizei zu informieren. Einmal haben zwei Damen von der Terrasse aus 20 Minuten lang einen EInbruch im Nachbarhaus verfolgt und die Polizei erst angerufen, nachdem der Täter weg war. Das war natürlich nicht sehr hilfreich“, schildert Steiner auch skurrile Erfahrungen.   Appell: „Bitte nicht den Helden spielen“ Falls es doch zum Kontakt mit Einbrechern kommen sollte, gilt es einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen und die Polizei zu rufen. „Auch für den Einbrecher ist das eine Stresssituation. Bitte nicht den Helden spielen und auch keine Waffen verwenden. Diese bedingen einen geübten Umgang und können im schlimmsten Fall gegen einen selbst gerichtet werden“, sagt Steiner. Die Befürchtung eines Infoveranstaltungsbesuchers, dass Bettler als Späher fungieren könnten, konnten die Kriminalbeamten nicht bestätigen: „In Zeiten von Internet und digitalen sozialen Netzwerken sind Einbrecher auf so was nicht mehr angewiesen.“ Detaillierte Infos zu effizienten Schutzmaßnahmen erhält man beim kriminalpolizeilichen Beratungsdienst (059133-4100-305).   Tipps gegen Einbrecher: • Vermeiden Sie Zeichen Ihrer Abwesenheit (Mitteilung am Anrufbeantworter, überfüllte Briefkästen, tagsüber geschlossene Rollläden, …). • Entfernen Sie Leitern, Gartenwerkzeug und andere Gegenstände, die als Aufstiegshilfen oder Einbruchswerkzeug genützt werden könnten. • Die Beleuchtung des Außenbereiches und der Zugangswege in Kombination mit Bewegungsmeldern schreckt Einbrecher ab. Einbrecher meiden naturgemäß Licht! • Bei längerer Abwesenheit die Beleuchtung der Räume sowie Radio durch Zeitschaltuhren (17 bis 22 Uhr) ein- und ausschalten. • Schlüssel nicht unter Fußmatte oder Blumentopf verstecken. • Achten Sie vor Verlassen der Wohnung/des Hauses darauf, dass alle Fenster und Türen versperrt sind. Fenster nicht gekippt lassen! • Scheuen Sie sich nicht, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort den Polizei-Notruf 133 zu wählen. • Bitten Sie ihren Nachbarn bei längerer Abwesenheit ab und zu nachzuschauen und den Briefkasten auszuräumen.

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