Amstettner Feuerwehr-Tauchlegende übergab nach 20 Jahren Kommando
AMSTETTEN. Knapp 20 Jahre, genauer gesagt 6.943 Tage, stand der Preinsbacher Friedrich Brandstetter an der Spitze des NÖ Feuerwehr-Tauchdienstes. Nun hat er das Kommando übergeben.
Bei der Kommando-Übergabe ernannte der Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner Brandstetter zum Ehrenbrandrat. Der 59-jährige Preinsbacher, der auch Mitglied der ortsansässigen Feuerwehr ist, wird sich künftig verstärkt seinem Hobby, dem Motorradfahren, widmen. Er bleibt aber dem Tauchdienst erhalten und engagiert sich weiter für die Feuerwehr – etwa als Bezirks-Ausbildner für das Feuerwehrleistungsleistungsabzeichen in Gold.
„Man ist bis zum Ende der Karriere gefordert“
Aufgrund der hohen körperlichen und geistigen Herausforderungen sehen viele Menschen den Feuerwehr-Tauchdienst als „Elite-Einheit“ der Feuerwehr an. „Zu Recht: Die Ausbildung zum Feuerwehr-Taucher ist die schwerste und längste im Feuerwehr-Wesen. Sie dauert inklusive des Kurses ‚Tauchen in geschlossenen Räumen‘ vier Jahre. Abgesehen von Unterrichtseinheiten sind 1.850 Stunden zu absolvieren. Zusätzlich ist natürlich auch körperliches Training und Fitness-Erhaltung sehr wichtig. Man ist hier bis zum Ende der Karriere gefordert“, verdeutlicht Brandstetter. Zuletzt absolvierten nur neun von 76 Kursteilnehmern die Ausbildung erfolgreich. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn Fahrzeuge ins Wasser stürzen oder wenn Vermisste in Gewässern gesucht werden.
Als Feuerwehrtaucher „alle Höhen und Tiefen erlebt“
Sowohl bei der Ausbildung als auch bei den Einsätzen gilt, so Ex-Kommandant Brandstetter: „Man erlebt alle Höhen und Tiefen!“ Zu den Höhen zähle zweifelsohne die Kameradschaft und das familiäre Verhältnis unter den Feuerwehr-Tauchern: „Der Zusammenhalt ist phänomenal, er ist so stark – mehr geht einfach nicht!“, betont Brandstetter, der vor seiner Funktion als Kommandant des NÖ Feuerwehr-Tauchdienstes auch 13 Jahre lang in Purgstall Kommandant der Tauchgruppe West war und auf insgesamt „weit über 100 Einsätze“ zurückblickt. „Hier zähle ich die Personen-Suchen aber nicht mit. Die entfernt man gerne aus seinem Gedächtnis“, verweist Brandstetter auf die schwierigen Momente in seiner Karriere.
Neue Kameraden willkommen
Neue Kameraden seien übrigens willkommen: „Mit körperlichem Einsatz und geistigem Willen kann die Ausbildung jeder schaffen, der die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllt – wir freuen uns immer über Nachwuchs!“, so Brandstetter.
Kameradschaft und Ausbildungsstandard hochhalten
Seinem Nachfolger Christian Pfeiffer (Bezirk Neulengbach) wünscht der Preinsbacher alles Gute. „Es wird weiterhin wichtig sein, die Kameradschaft und auch den Ausbildungsstandard hochzuhalten“, unterstreicht Brandstetter.
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