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AMSTETTEN. Lange Zeit - von 1974 bis 2012 - war die Dampflok 78.606 eines der Wahrzeichens Amstettens. Bis sie abtransportiert und nach Strasshof gebracht wurde. Ein Lokalaugenschein nach zehn Jahren.

Die fünfte von links ist die 78.606 (Foto: mott)
photo_library Die fünfte von links ist die 78.606 (Foto: mott)

Groß war die Enttäuschung der Bevölkerung Amstettens als die Dampflok 78.606 auf Geheiß des Bundesdenkmalamts von ihrem Standort in Amstetten entfernt wurde. Nun fristet sie ihr Dasein im Freigelände des Eisenbahnmuseums „Das Heizhaus“ in Strasshof. Dieses Museum wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern mit viel Herzblut betrieben. Sie investieren alljährlich 44.000 freiwillige Arbeitsstunden. Aber die Dampflok 78.606 wird nie wieder fahrbrereit werden - obwohl dies anfangs geplant war. Zu teuer wäre die Instandsetzung und viele erforderlichen Teile werde nicht mehr erzeugt. Allenfalls äußerlich könnte die Dampflok restauriert werden.

Das Freigelände des Eisenbahnmuseums ist auch über Schleichwege erreichbar und wird mehrmals von Vandalen heimgesucht, die nicht nur die ausgestellten Lokomotiven, Waggons, Züge und andere Schienenfahrzeuge mit Graffitis verunstalten sondern auch Scheiben einschießen und andere Zerstörungen anrichten. Auch die Dampflok 78.606 war schon von einer Schmierage betroffen, die mittlerweile wieder übermalt wurde. Bei genauer Betrachtung sieht man auch deutlich, wie der Rost an der Lokomotive nagt.

An der Dampflok ist ein QR-Code angebracht, über den man ihre Geschichte nachlesen kann. So erfährt man, dass sie im Jahr 1931 in der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf gebaut wurde. Sie hatte 1.307 PS, wiegt 107 Tonnen und kam auf eine Höchstgeschwindigkeit von 95 Stundenkilometer.

Weiters steht zu lesen: „Anfangs war die von den BBÖ als 729.06 bezeichnete Lok im Heizhaus Wien-Süd beheimatet und führte Schnell- und Postzüge nach Graz. 1933 gelangte sie zum Heizhaus Linz und beförderte unter anderem den Luxuszug „Arlberg-Express“ von Wien bis Salzburg. Die ÖBB übernahm 1953 die Lok als 78.606 und stationierte sie in Wien-West, später in Wien-FJB. 1956 wurde ihr ein Giesl-Ejektor (Flachkamin) eingebaut, der die Leistungsfähigkeit um 35 Prozent steigerte. Ihr letztes Heizhaus war Amstetten. Von dort aus führte sie Eil- und Personenzüge auf der Ennstal- und Gesäusestrecke. 1972 wurde sie ausgemustert und dem Österreichischen Eisenbahnmuseum übergeben.1974 wurde die 78.606 als Denkmal in der Nähe des Bahnhofs Amstetten aufgestellt. 2012 wurde sie ins Eisenbahnmuseum Strasshof transportiert.“

Unweit der Dampflok 78.606 steht ein Klima-Schneepflug - ÖSEK 985 120. Dieser nach dessen Konstrukteur und Erfinder Rudolf Klima benannte Schneepflug hatte ebenfalls Amstetten als letzten Einsatzort. Der Klima-Schneepflug wurde geschoben. Das Personal befand sich in einer geschlossenen geschützten Arbeitskabine. Der Schneepflug erzielte eine Räumgeschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern. Derzeit wird der Schneepflug von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins äußerlich renoviert.

Wer die Dampflok 78.606 besichtigen will, dem sei ein Besuch im Eisenbahnmuseums „Das Heizhaus“ empfohlen - insbesondere an Tagen mit Schönwetter. Es ist per Bahn erreichbar: Bahnhaltestelle „Silberwald“. Dort einfach den Schildern folgen.


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