Jungzauberer verblüfft Publikum

Tips: Was war deine erste Begegnung mit der Zauberei?

Brandstetter: Vor rund 7 Jahren habe ich im Fernsehen eine Serie gesehen, in der ein Zauberer Mentalzaubertricks machte. Diese haben mich so fasziniert, dass ich selber zaubern lernen wollte.

Tips: Auf welche Weise hast du das Zaubern erlernt?

Brandstetter: Am Anfang waren es nur YouTube Videos, aber jeder gute Zauberer steigt früher oder später auf Bücher und auf Videos um, die man in Zaubershops kaufen muss. In denen kann man einfach so viel mehr lernen – vor allem auch von den Originalcreatoren persönlich.Nach einiger Zeit bin ich dem Zauberclub Steyr als jüngstes Mitglied beigetreten. Von den Mitgliedern des Zauberclubs habe ich viel gelernt. Den Feinschliff habe ich aber dann durch meinen Mentor und ehemaligen Vizeweltmeister Wolfgang Moser, der mittlerweile zu einem guten Freund geworden ist – bekommen.

Tips: Was hältst du von den Zauberkästen, die es im Handel gibt?

Brandstetter: Sie sind teilweise echt nicht schlecht, um als Kind mal in die Zauberwelt rein zu stöbern, sobald man allerdings ernster an der Zauberei interessiert ist, sollte man zu einem Zauberer aus dem Umkreis/ Zaubershop fahren und sich dort beraten lassen. Schaut euch auch die Bewertungen bei Zauberkästen online an. Manche Hersteller sind echt schwarze Schafe, das spiegelt sich aber bei Zauberkästen so gut wie immer in den Rezensionen wider.

Tips: Du hast an den Deutschen Jugendmeisterschaften der Zauberkunst in Ingolstadt teilgenommen und in der Sparte Mentalmagie den 2. Preis gewonnen. Was darf man sich unter Mentalmagie vorstellen?

Brandstetter: Man schaut in die Köpfe der Zuschauer. Nein Spaß! Grundsätzlich unterscheidet man in der Mentalmagie drei Kategorien: Gedanken lesen, Gedanken kontrollieren und Telekinese, wobei letzteres am wenigsten durchgeführt wird. Das Spannende ist aber, dass einige dieser Kunststücke echt sein könnten.

Tips: Welche Art von Zauberkunststücken sind deine Spezialität?

Brandstetter: Ich liebe die Bühnenzauberei. Ob vor 30 Leuten bei einem Geburtstag zaubern, oder vor 1200 Leuten im Kongresscenter in Villach. Ich habe schon alles hinter mir. Kartentricks kann ich auch schon ziemlich gut, aber meine Spezialität und Leidenschaft ist eindeutig die Bühnenzauberei.

Tips: Bei welchem Kunststück erntest du die größte Verblüffung in Publikum?

Brandstetter: Ich habe ein Kunststück, in dem ein Ring verschwindet und dann in vier ineinandergestapelten, verschlossenen Boxen und einem Ringkästchen wieder erscheint. Das ist auch bei Bühnenshows mein Finale und darüber zerbrechen sich – meiner Meinung nach – die meisten Menschen den Kopf.

Tips: Wie trainierst du deine Fingerfertigkeit?

Brandstetter: Indem ich ziemlich oft ein Päckchen Spielkarten in der Hand halte. Wenn ich auf was warte, wenn ich zuhause fernsehe oder mit dem Zug fahre, ich habe immer ein Päckchen bei mir und übe ganz nebenbei alle möglichen Griffe und Techniken um diese nicht zu verlernen.

Tips: Du bist seit vier Jahren aktives Mitglied des Steyr Zauberclubs. Tauscht man in so einem Kreis auch Geheimisse aus?

Brandstetter: Die Zauberer unter sich teilen fast jedes Geheimnis. Den „Laien“ verraten wir wegen dem magischen Eid natürlich nichts, aber wir Zauberer werfen mit den Geheimnissen nur so um uns. Manchmal freut man sich auch einem Kollegen Zaubertricks zu erklären, da die Technik viel cooler ist als der daraus resultierende Effekt und man so noch mehr Respekt von jemandem bekommt.

Tips: Hast du Vorbilder?

Brandstetter: Ganz klar Wolfgang Moser, er ist zweifacher österreichischer Staatsmeister und Vizeweltmeister. Seine Shows sind immer super kurzweilig und super strukturierte Zauberei auf ganz höchstem Niveau.

Tips: Hast du für deine Zauberkarriere ein bestimmtes Ziel?

Brandstetter: Es als Hobby weiter zu machen. Als Beruf wäre es sicher auch schön, aber ich möchte es komplett genießen. Deshalb wird es immer mein größtes Hobby bleiben.