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Verein run2gether: Laufend neue Kulturen entdecken

Michaela Aichinger, 02.05.2023 07:03

WINKLARN/KIAMBOGO. Der Grazer Verein run2gether hat mit seinem Laufcamp in Kenia eine sportliche und kulturelle Begegnungsstätte für Athleten aus Europa und Afrika errichtet. Der 63-jährige Josef Lichtenschopf aus Winklarn war heuer bereits zum fünften Mal dort und gibt Einblicke in ein außergewöhnliches Projekt.

  1 / 11   Beeindruckende Landschaften beim gemeinsamen Lauftraining in Kiambogo im Nordwesten von Nairobi (Foto: Privat)

Nach der rund zehnstündigen Anreise mit Flug von Schwechat über Kairo (Ägypten) nach Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, ist es geschafft – fast. Es folgt eine etwa zweistündige Autofahrt, bis man das Mount Longonot Sports & Recreation Centre in Kiambogo erreicht. Gegründet wurde das Camp vom Laufverein run2gether. Es soll die wirtschaftliche Entwicklung der Region langfristig fördern und sichern.

run2gether: Wie alles begann

2007 gründeten der Turnverein Fürstenfeld und der kenianische Verein Bushtrekkers Kenya eine Vereinspartnerschaft. Kenianische Läufer kamen nach Österreich und österreichische Läufer reisten nach Kenia. Man lebte zusammen, lief zusammen und gewann tiefe Einblicke in das alltägliche Leben der jeweils anderen Kultur.

run2gether-Obmann Thomas Krejci besuchte Kenia erstmals 2008 und entschied, dass er kenianische Sportler noch stärker unterstützen wollte.

Sozialprojekte in Kiambogo

Bald betreuten Krejci und sein Team ehrenamtlich die ersten kenianischen Athleten in Österreich und begleiteten sie zu Laufbewerben. 2009 wurde der heutige Vereinsname run2gether festgelegt. Das Camp in Kiambogo wurde 2010 als Trainingscamp für Athleten und Gäste eröffnet. Dort führt der Verein auch Sozialprojekte wie Patenschaften durch und hat einen eigenen Kindergarten in unmittelbarer Umgebung des Camps errichtet.

„Leute sind sehr freundlich und zuvorkommend“

„Ich habe das run2gether Camp erstmals 2010 besucht – zuletzt heuer gemeinsam mit Roman Kössler. Man lebt hier unter einfachen Bedingungen mit den Menschen den Alltag mit. Die Leute sind sehr freundlich und zuvorkommend“, berichtet der Winklarner Josef Lichtenschopf.

Bis zu dreimal täglich wird ein Training mit kenianischen Profi-Läufern angeboten. Im Camp werden zudem kenianische Nachwuchs-Athleten trainiert.

Begegnungen mit Wasserbüffeln & Co.

Dass es sich in Kenia anders läuft als im Mostviertel, liegt auf der Hand. „Die Wege sind in Kenia oft voller Schlaglöcher – trittfest sollte man also schon sein. Aber die Landschaft ist sehr beeindruckend. Man läuft und plötzlich stehen Wasserbüffel, Zebras, Giraffen & Co. vor einem“, erzählt Lichtenschopf, der während seines letzten Kenia-Aufenthaltes in zwölf Tagen rund 80 Kilometer und 1.400 Höhenmeter bei angenehmen 25 bis 30 Grad zurückgelegt hat.

Lauftraining auf 2.300 Höhenmetern

„Und apropos Höhenmeter: Das run2gether-Camp liegt auf 2.300 Metern Seehöhe – das trägt auch zu einem speziellen Lauftraining bei“, so Lichtenschopf. Ergänzt werden kann das Training durch Ausflüge und Safaris. „Wir haben etwa eine Bootsfahrt am Lake Naivasha gemacht und ein Nilpferd-Junges gesehen. Dann ist die Mutter gekommen und hat uns gezeigt, dass wir jetzt ganz schnell verschwinden müssen“, schmunzelt Lichtenschopf.

Wasserbüffel, Elefantenherden, Löwen, Geparden & Co. gab es im Masai Mara Nationalpark zu sehen. Auch das Nomadenvolk der Massai besuchten Lichtenschopf und Kössler.

Gute Versorgung mit Ugali und Chapati

„Zur Stärkung bekamen wir Ugali, das ist Getreidebrei aus Maismehl, Chapati, also ungesäuertes Fladenbrot, Bohnen, Reis, Erbsen, Nudeln, Gemüse und Bananen; also eigentlich eine Top-Kost für Läufer“, berichtet Lichtenschopf, der sich auch an besondere Begegnungen mit den Kindern vor Ort erinnert: „Die Kinder sind sehr arm und müssen weite Schulwege auf sich nehmen. Ich sammle vor meinen Kenia-Reisen immer (Lauf)Kleidung und Schuhe, die vor Ort verteilt werden.“

„Nächstes Jahr bin ich wieder im Laufcamp“

Und wie es weitergeht? Lichtenschopf: „Na ja, mein Plan ist: Im kommenden Winter bin ich wieder im Laufcamp in Kenia!“

Alle Infos über den Verein: www.run2gether.com

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