HLW-Schüler erweckten die Geschichte von Stadt Haag
STADT HAAG. Im Rahmen des Viertelfestivals und der Ausbildung zum Basisdiplom Kulturvermittlung organisierten die Schüler der HLW Haag eine Stadtführung durch Haag und nahmen zahlreiche Interessierte mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit ihrer Heimatstadt.

Der Stadtplatz von Haag verwandelte sich in eine lebendige Bühne der Geschichte: Die Schüler der HLW Haag luden zu einer theatralen Stadtführung ein, bei der sie das kulturelle Erbe der Stadt vermittelten. Im Rahmen der Vertiefung KIM (Kreativität, Innovation, Motivation) sowie der Vertiefung kreativ:sprache nahmen insgesamt 18 Jugendliche ihre Gäste mit auf eine interaktive Reise durch Vergangenheit und Gegenwart der Stadt.
In historische Rollen schlüpfen
Besonders eindrucksvoll: Die Jugendlichen schlüpften für ihre Führung selbst in historische Rollen und trugen Kleidung aus der jeweiligen Epoche, über die sie berichteten. So konnten die Besucher nicht nur interessante Fakten und wahre Begebenheiten erfahren, sondern auch in das Lebensgefühl vergangener Zeiten eintauchen.
Kreative Kulturvermittlung beim Viertelfestival
Dieses Projekt war Teil des Most/4Festivals und verband kreative Bildungsarbeit mit professioneller Kulturvermittlung. Im Zuge ihrer Ausbildung zum Basisdiplom Kulturvermittlung gestalteten die Schüler eine immersive Stadtführung, die weit über die Weitergabe historischer Fakten hinausging. Durch den Einsatz von Theater, interaktiven Elementen und sogar einem eigens entwickelten Escape Room wurde Geschichte erlebbar gemacht.
Los ging es am Stadtplatz in Haag. Von dort aus führte die KIM-Gruppe ihr Publikum zu markanten Orten und erzählte Geschichten, die Haag aus historischer und kultureller Perspektive lebendig machten. So wurde das kulturelle Erbe der Stadt aus neuen Blickwinkeln betrachtet.
Themen wie Leerstand im Stadtzentrum, die Geschichte hinter Straßennamen, gesellschaftlicher Wandel, das Wirte-Sterben, Nachhaltigkeit, Mobilität und Baukultur standen ebenso im Fokus wie politische und gesellschaftliche Entwicklungen vergangener Zeiten. Dabei wurden nicht nur historische Ereignisse, sondern auch aktuelle Fragestellungen rund um das Leben im ländlichen Raum thematisiert.
Projektleiter Florian Helperstorfer: „Unser Ziel war es, Geschichte spürbar zu machen“
„Unser Ziel war es, Geschichte spürbar zu machen – mit all ihren Schichten, Brüchen und Fragen. Die Jugendlichen haben Themen wie Leerstand oder die Bedeutung von Straßennamen mit großer Ernsthaftigkeit und Neugier bearbeitet. Dass sie daraus eine theatralische Führung mit interaktiven Elementen und sogar einem Escape Room entwickelt haben, zeigt, wie viel Innovationskraft in junger Kulturvermittlung steckt“, unterstreicht Projektleiter Florian Helperstorfer.
Geschichte neu denken
Innovative Konzepte wie dieses gehen über die reine Wissensvermittlung hinaus: Die Schüler machten ihre Besucher zu aktiven Beteiligten, bezogen persönliche Perspektiven ein und regten zum Nachdenken über scheinbar Selbstverständliches an – etwa über Denkmäler und Namensgebungen mit problematischer Vergangenheit.
Astrid Kornmüller, Teil des Organisationsteams, ist begeistert von der Projektumsetzung: „Für unsere Schüler war dieses Projekt eine einmalige Gelegenheit, ihre Kreativität und ihr historisches Wissen praktisch anzuwenden. Sie haben nicht nur Inhalte erarbeitet, sondern gelernt, wie man Menschen berührt und zum Nachdenken anregt. Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement und Feingefühl sie diese immersive Stadtführung gestaltet haben.“
Das Projekt wurde mit viel Engagement und Kreativität umgesetzt und zeigte eindrucksvoll, wie junge Menschen Kulturgeschichte nicht nur lernen, sondern aktiv weitervermitteln können.
„Ich habe selbst so viel über Haag gelernt – und dass man Geschichte auch ganz anders erzählen kann, als nur im Unterricht“, bestätigt Paul Reitbauer, der in die Rolle von Rudolf Weiss, dem ehemaligen Bürgermeister der Marktgemeinde Haag, schlüpfte. Nach dieser historischen Person wurde der Weisspark in Haag benannt.
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