Feuerwehrtraining in Haag: So retten Profis Verletzte aus Unfallautos
STADT HAAG. 43 Technische Rettungsteams (TRT) aus mehreren Ländern stellten sich bei den Technischen Hilfeleistungstagen (THL-Tage) in Stadt Haag der Aufgabe, innerhalb von 20 Minuten Verletzte aus Unfallwracks schonend zu retten. Auch Robert Mayer, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, war vor Ort.
Jeweils sechs Feuerwehrmitglieder – bestehend aus Kommandant, Sanitäter, Angriffs- und Sicherungstrupp – wirkten an diesem Bewerb mit, der streng bewertet wurde. Eigentlich war es kein klassischer Wettbewerb, da es keine Sieger gab.
Ziel war es vielmehr, voneinander zu lernen und viele Tipps von den Bewertern mit nach Hause zu nehmen. „Mehrwert ist die Sicherheit“, betonte der Haager Kommandant Andreas Zöchlinger.
Die Bewerter hoben beim abschließenden Festakt das hohe Niveau der Teams hervor. Fehler zu finden sei bereits fast „I-Tüpferl-Reiterei“ gewesen.
Aus dem Bezirk Amstetten nahmen die Feuerwehren Behamberg, Seitenstetten-Mark, St. Valentin und Ulmerfeld-Hausmening teil. Auch Robert Mayer, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, wurde von Kommandant Andreas Zöchlinger in Haag begrüßt.
Hintergrund
Die Technischen Hilfeleistungstage werden seit dem Start 2010 in Zirl in Tirol jährlich veranstaltet. Dabei werden schwere Verkehrsunfallszenarien nachgestellt, die von den teilnehmenden Rettungsteams abgearbeitet werden. Internationale Schiedsrichter und speziell geschulte Unfalldarsteller beobachten und bewerten den Ablauf genau.
Ziel ist es, den Sanitäter so rasch wie möglich zum Verletzten ins Fahrzeug zu bringen. Dieser beurteilt dort den Zustand und das Verletzungsmuster und gibt die entsprechende Rettungsstrategie an das Team weiter.
Ist eine wirbelsäulenschonende, achsengerechte Rettung möglich, soll diese innerhalb der Sollzeit von 20 Minuten durchgeführt werden. Diese Zeitvorgabe orientiert sich an der „Golden hour of shock“, die 20 Minuten für Alarmierung und Anfahrt sowie 20 Minuten für den Transport ins Krankenhaus vorsieht.
Nach der Abarbeitung des Szenarios haben die Teams die Möglichkeit, in Feedbackrunden gemeinsam mit Schiedsrichtern und Darstellern ihre Verbesserungspotenziale zu besprechen. Die Rescue Challenge ist daher keine Konkurrenzveranstaltung, sondern eine praxisorientierte Ausbildung. Auch Zuschauer können durch Beobachtung und Austausch wertvolles Wissen gewinnen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden