Landesklinikum Amstetten: Palliativstation eröffnet
AMSTETTEN. Am Landesklinikum Amstetten ist am Dienstag die lange geforderte Palliativstation offiziell eröffnet worden. Damit verdoppelt sich die Anzahl der verfügbaren Palliativbetten im Mostviertel auf insgesamt 16 – acht davon in Amstetten und ebenso viele in Scheibbs.
Die Station in Amstetten wurde in den vergangenen Monaten vorbereitet und startet nun mit vier belegten Betten. Bis Jahresbeginn soll die volle Kapazität von acht Betten erreicht sein. Gedacht ist das Angebot für Patienten mit schweren, nicht mehr heilbaren Erkrankungen, die hier in der letzten Lebensphase begleitet werden.
Räume mit regionalem Bezug
Gestaltung und Atmosphäre spielen in der neuen Einrichtung eine besondere Rolle: Jedes Patientenzimmer greift ein Naturthema wie Wald, Wasser oder Berge auf. In den Gängen finden sich großformatige Bilder aus der Region – etwa vom Erlaufsee oder vom Lunzer See.
Interdisziplinäre Betreuung
Das Konzept umfasst nicht nur medizinische und pflegerische Versorgung. Neben Ärzten und dem Pflegepersonal sind auch Fachrichtungen wie Physiotherapie, Psychoonkologie und Diätologie eingebunden. Ziel ist eine umfassende Begleitung, die körperliche, psychische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
Tagsüber betreuen drei Pflegekräfte acht Patienten, nachts eine Person. Die Arbeit im Umfeld von schwerstkranken Menschen und deren Angehörigen gilt als besonders fordernd. Das Team hat dafür auch Möglichkeiten zur Supervision und Entlastung.
Zugang zur Station
Eine Aufnahme kann über das Landesklinikum direkt, über niedergelassene Ärzte, andere Krankenhäuser oder den palliativ-konsiliarischen Dienst erfolgen. Auf der Website des Klinikums steht außerdem ein Kontaktformular zur Verfügung.
Regionale Versorgung ausgebaut
Laut Landesgesundheitsagentur ist mit den insgesamt 16 Betten nun eine flächendeckende und qualitätsgesicherte Palliativversorgung für rund 250.000 Menschen in der Region gewährleistet.
Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) betonte bei der Eröffnung, dass mit der neuen Station das Versorgungsnetz im Mostviertel enger geknüpft werde. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und des demografischen Wandels sei der Bedarf an palliativer Betreuung künftig noch größer.
Im Gesundheitsplan des Landes Niederösterreich, der derzeit umgesetzt wird, spielen laut Schleritzko Altersmedizin, Akutgeriatrie und Rehabilitation eine zentrale Rolle. Die Palliativversorgung sei dabei ein wichtiger Bestandteil.
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