Aschbacher zählt zu den weltbesten Tischtennis-Schiedsrichtern
ASCHBACH. Markus Berger, Direktor des Stiftsgymnasiums Seitenstetten und leidenschaftlicher Tischtennisspieler bei der Sportunion Aschbach, wurde in den internationalen Elite-Kreis der „Gold Badge Umpires“ aufgenommen. Damit gehört er zu den rund 25 bis 30 besten Tischtennis-Schiedsrichtern weltweit.
„Das Faszinierende ist, hier ist man im Herzen des Tischtennissportes“, sagt Berger. Der Aschbacher, der in dieser Woche seinen 50. Geburtstag feiert, wird künftig für Top-Events wie Welt- und Europameisterschaften eingeladen. Diese Ernennungen erfolgen ausschließlich durch Berufung – eine Bewerbung ist nicht möglich.
Bereits jetzt leitete er hochkarätige Partien vor tausenden Fans, darunter Finalspiele. Besonders unvergesslich waren für ihn die Weltmeisterschaft 2014 in China sowie Einsätze in einer ausverkauften Stuttgarter Halle. In China wurde er sogar von Fans auf der Straße erkannt und um Autogramme gebeten. Sein großer Traum ist die Nominierung für Olympische Spiele.
Ehrenamt mit Leidenschaft
Obwohl Berger sein Amt ehrenamtlich ausübt, ist der Aufwand beträchtlich. Beruflich ist er als Schulleiter stark gefordert, weshalb er nicht jede Einladung annehmen kann – so musste er kürzlich auf ein Turnier in Macau (Asien) verzichten.
„Die Top-Schiedsrichter aus aller Welt sind eine großartige Gemeinschaft, man ist mittendrin im Geschehen des Tischtennis“, betont Berger.
Schiedsrichter ist er seit 2001 auf internationaler Ebene, seit 2010 gehörte er der höchsten Kategorie „Blue Badge“ an. Dass er diesen Weg eingeschlagen hat, liegt an seiner Begeisterung für Regeln und deren präzise Auslegung. Besonders beim Aufschlag, etwa beim verdeckten Ballwurf, sei höchste Konzentration gefragt. Bei internationalen Großereignissen kommen inzwischen Videoanalysen zum Einsatz, ähnlich wie der VAR im Fußball.
Konzentration und Verantwortung
Tischtennis gilt neben Badminton als schnellste Ballsportart. Das erfordert höchste Aufmerksamkeit von Spielern wie auch Schiedsrichtern. Beeindruckend findet Berger die Fairness vieler Athleten, die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter selbst bei Finalspielen melden – auch wenn es für sie selbst ein Nachteil ist.
Der Druck auf die internationalen Top-Schiedsrichter ist groß: „Ich werde ständig beobachtet und muss meine Leistung immer wieder bestätigen. Sollte mir ein Fehler unterlaufen, falle ich auf die Blue-Badge-Kategorie zurück.“ Zudem muss er jährlich Prüfungen bestehen und mindestens an zwei Top-Events teilnehmen.
Nachwuchs fördern
In Österreich gibt es rund 200 aktive Tischtennis-Schiedsrichter, manche davon bis zu 60 Mal im Jahr im Einsatz. „Leider werden wir von heimischen Funktionären oft wenig gewürdigt und teilweise stark kritisiert, während wir international sehr gelobt werden“, sagt Berger.
Als österreichischer Ausbildungsleiter möchte er künftig mehr Nachwuchs für das Schiedsrichterwesen gewinnen – das sei auch sein Wunsch zu seinem 50. Geburtstag.
Anerkennung aus der Region
Stolz zeigt sich auch Thomas Griessenberger, neuer Vorsitzender der Sportunion Aschbach: „Es ist eine tolle Sache, dass wir mit Markus Berger so ein großartiges und hochkarätiges Aushängeschild haben.“
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