Nach Mieterhöhung Bangen um Post Partner in Ansfelden
ANSFELDEN. „Wir wollen doch nur fair behandelt werden“, sagt Alfred Hendorfer. Er und seine Frau Angelika Hager sind seit 2012 Post-Partner in Ansfelden. Mit April 2019 hat die Gemeinde Ansfelden die Miete von rund 900 auf 2.100 Euro netto erhöht – für das Ehepaar sei das existenzbedrohend. Es steht im Raum, die Postpartnerschaft aufzugeben. Bürgermeister Manfred Baumberger betont, dass die Mieterhöhung von Beginn an in einem Vertrag geregelt war.
Seit dem Jahr 2000 betreibt Hager eine Trafik in Ansfelden. Das Postamt in der Anton-Bruckner-Straße 12 wurde 2012 geschlossen. Hager ist mit der Trafik in das alte Postamt übersiedelt und seit 1. April 2012 Post-Partner. „Damals wurden uns 8.000 bis 12.000 Euro Provision pro Monat versprochen. Jetzt sind es rund 4.000 Euro“, sagt Hendorfer.
Sechs Angestellte, längere Öffnungszeiten, immer mehr Kunden und Aufgaben – und seit April eine Miete von 2.100 Euro statt bisher 900 Euro: Die Postpartnerschaft ist für Hager ein Negativgeschäft. Jetzt will sich Hendorfer wehren und fordert vom Vermieter, der Stadtgemeinde Ansfelden, die Miete auf ortsübliche sieben Euro pro Quadratmeter anzupassen. Mit der Mieterhöhung jetzt würde sie 12,20 Euro betragen.
Im Interesse der Bürger
Seine Argumente: Die Post hat früher nur 141 Euro netto Miete gezahlt und als Post-Partner erfülle man ein kommunales Interesse Ansfeldens. Das nächste Postamt ist in Haid. 1.200 Unterschriften wurden seit rund einem halben Jahr für die Anpassung der Miete gesammelt. Hendorfer und seine Frau haben 250.000 Euro in den behindertengerechten Umbau des Gebäudes investiert.
Angelika Hager leidet an Multipler Sklerose und ist auf den Rollstuhl angewiesen. „Meine Frau ist durch ihre Krankheit ohnehin schon vom Leben gestraft. Die Sorgen um das Geschäft setzen ihr massiv zu“, sagt Hendorfer.
Gespräch gesucht
Mehrmals hätte er bereits das Gespräch mit Bürgermeister Manfred Baumberger gesucht. Die Stadtgemeinde kommuniziere jedoch nur per Mail.
„Es wäre eine Katastrophe für Ansfelden und Freindorf, wenn Trafik und Post-Partner wegfallen würden“, sagt Vizebürgermeister und FPÖ-Gemeinderat Christian Partoll. Er plädiert für ein „ordentliches Gespräch mit dem Bürgermeister“.
Klare Verhältnisse
Dass die Miete steigen werde, sei immer klar gewesen, sagt Bürgermeister Baumberger. Er verweist darauf, dass es aufrechte Vertragsverhältnisse gibt, in denen der Anstieg der Miete geregelt ist und die vom Stadtrat einstimmig beschlossen worden sind. Alle Parteien – auch die FPÖ – hätten zugestimmt. „An die Verträge muss man sich halten“, sagt Baumberger.
Er lädt Hendorfer dazu ein, sich mit ihm einen Termin zu vereinbaren. Das letzte Gespräche hätte 2018 stattgefunden, aber da habe sich eben gezeigt, dass die Verhältnisse klar geregelt sind.
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