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Wollfilzen als Kunst: einzigartige Kleidung aus Naturmaterialien

Mag. Michaela Maurer, 11.02.2015 09:00

SCHÖNAU/BAD ZELL. Schafe gehören zum Mühlviertel wie Hügel und Granit. Was man aus Schafwolle alles machen kann, zeigt Margit Kriechbaumer in kreativer Form. Gemeinsam mit Heidemarie Url gestaltet sie extravagante Mode unter dem Label Mahei.

Margit Kriechbaumer macht moderne Kleidung aus Schafwolle.
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Bunte Kleider, Jacken, Pullover, Hüte, Dekovasen und sogar Brautmode stellt Kriechbaumer aus Wolle her. Als Behindertenpädagogin hat sie mit ihren Klienten viel mit Naturmaterialien gearbeitet. „Ich beschäftige mich und experimentiere schon seit 30 Jahren mit Farben“, sagt die Schönauerin. „Ich habe das Acrylmalen ausprobiert, Aquarelle gemacht, Pferdebilder gemalt und mir dabei eine Menge über das Farbmischen beigebracht. Das kann ich jetzt beim Färben der Wolle anwenden.“ Alles Handarbeit Die gesamte Kleidung wird von Kriechbaumer in Handarbeit hergestellt. Die Wolle, die sie verwendet, kommt hauptsächlich aus der Region. „Hin und wieder bestellen wir auch Wolle aus Neuseeland, wenn Kunden das wünschen. Die Wolle ist dünner und das Produkt ist am Ende feiner.“ Kriechbaumer gibt in einen großen Kessel etwas Wasser und dann das Vlies dazu. Danach kippt sie die Farben hinein und drückt diese in das Vlies. Auf einem Tisch wird das Material später ausgebreitet und mit einer Seifenlauge bespritzt. Anschließend muss Kriechbaumer das Vlies mit den Händen bearbeiten. Sie drückt und knetet es so lange, bis es die gewünschten Farben und Muster hat. „Das Bearbeiten des Vlieses ist sehr anstrengend. Aber das ist auch etwas typisch Mühlviertlerisches, anpacken und sich solange plagen, bis man das erreicht hat, was man wollte.“ Experimente mit Farben und Muster Die Kleidung wird entweder nach genauen Kundenwünschen entworfen oder auch spontan aus einer kreativen Idee. „Bei einem Kundenwunsch muss ganz korrekt gearbeitet werden, damit es so wird, wie gewünscht. Wenn ich aber einfach drauf los lege und ausprobiere, dann kann das schon spannend werden. Beim Experimentieren kommen oft neue Muster oder Farben raus.“ Es dauert rund eine Woche bis ein Kleidungsstück fertig ist. Die Stücke sind überwiegend bunt und durch die „Regenbogen-Technik“ entstanden. Diese Technik hat Kriechbaumer entwickelt. „Ich habe diese Art des Wollfilzens noch an keinem anderen Ort entdeckt.“ Inspirationen holt sich Kriechbaumer teilweise auch bei Städtereisen und in der Natur. „Ich schaue, was es sonst so gibt und lasse mich auch von den Jahreszeiten inspirieren. Im Herbst mische ich dann beispielsweise ein anderes Grün als im Frühling.“ Kriechbaumer hat ihre Produkte bereits bei Modeschauen präsentiert, verkauft sie auf Märkten und in Bad Zell. Für ein Theaterstück von Oscar Wilde in Wien hat sie die Kostüme für die Schauspieler entworfen und gefertigt. „Für mich ist das kreative Arbeiten entspannend. Man vergisst alles rund herum und durch das Experimentieren entstehen immer wieder neue Sachen.“ Weitere Infos auf www.mahei.at 99 Sachen Auf der Homepage www.99sachenmuehlviertel.at kann man sich an der Aktion „99 Sachen, die wir im Mühlviertel machen“ beteiligen.

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