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Ein Platz zum Ausruhen, Ankommen und Hilfe finden

Sabrina Reiter, 18.05.2016 10:43

BRAUNAU. Das „Caritas-Stüberl“ ist eine neu eingerichtete Anlaufstelle für obdachlose Menschen. Hier können sie auch untertags Zeit verbringen, sich austauschen und finden Hilfe bei einem Sozialbetreuer.

Foto: Caritas
Foto: Caritas

„Es fehlte ein Raum, wo sich obdachlose Menschen auch untertags aufhalten können“, erklärt Wolfgang Wimmer-Berg, Leiter vom Netzwerk Wohnungssicherung Innviertel. Mit der Übersiedlung der Caritas-Einrichtung in die Laabstraße 47 konnte dieser nun geschaffen werden. Das „Caritas-Stüberl“, das als Cafè eingerichtet ist, bietet Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen ab 18 Jahren einen Platz zum Ausruhen, Ankommen und ins Gespräch kommen. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit, Essen aufzuwärmen oder die Wäsche zu waschen. Geöffnet ist jeden Dienstag und Donnerstag von 13 bis 16 Uhr. Der Bedarf dazu wäre schon seit Jahren gegeben, wie Wimmer-Berg erklärt. Solche „Stüberl“ für Obdachlose gab es nämlich bisher nur im Zentralraum.

Notwohnungen voll belegt

Doch auch hier am Land ist die Zahl der Obdachlosen nicht außer Acht zu lassen. „Unsere zwei vorübergehenden Notwohnungen sind voll belegt“, erklärt Wimmer-Berg. Die „Männer-Wohnung“ bietet vier, die für Frauen zwei Schlafplätze und auf der Warteliste stehen bereits weitere Personen. Deshalb sucht das Netzwerk Wohnungssicherung Innviertel derzeit Räumlichkeiten für eine Notschlafstelle.

Mit dem „Caritas-Stüberl“ haben die Betroffenen jetzt auch nachdem sie morgens ihr Notbett verlassen müssen, eine Anlaufstelle. Die einzige Voraussetzung ist der Verzicht auf Alkohol, Drogen und Gewalt. Doch das Stüberl dient nicht nur als Aufenthaltsort, sondern ist zugleich auch ein niederschwelliges Angebot, um Wohnungslose beziehungsweise Menschen die von einer Delogierung bedroht sind, zu erreichen. Sozialbetreuer Quirin Stimpfl-Abele steht zu den Öffnungszeiten für jeden zur Verfügung, der Unterstützung sucht, um sein Leben neu zu ordnen – ohne Voranmeldung und auf freiwilliger Basis.

Gründe für Obdachlosigkeit

Die Ursachen warum Menschen plötzlich ohne Wohnung dastehen oder davon bedroht werden sind laut Caritas vor allem finanzieller Natur. Arbeitsverlust, Schulden aber auch eine Trennung beziehungsweise Scheidung oder psychische Probleme sind häufig der Grund. Vieles davon geht oft Hand in Hand.

Bereits seit zehn Jahren kümmert sich das Netzwerk Wohnungssicherung um betroffene Menschen im Innviertel. Über 1200 Haushalte mit 1745 Erwachsenen und 939 mitbetroffenen Kindern nahmen seither die Hilfe in Anspruch.<


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