Braunauer Athleten holten sich 26 Medaillen bei den Special Olympics

Für die Stocksportmannschaft Mattighofen trat der 55-jährige Karl Probst aus Munderfing bei den siebten nationalen Special Olympics Sommerspielen an. Diese fanden in den Austragungsorten Vöcklabruck, Schörfling, Attersee, Vöcklamarkt und Pasching statt. Karl hatte es sich für dieses besondere Ereignis zum Ziel gesetzt, nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Durch das intensive Trainingsprogramm war er gut in Form und holte sich die Goldmedaille. „Der Mannschaftsbewerb ist nicht so gut gelaufen, da haben wir den vierten Platz gemacht. Aber im Einzelbewerb lief es dann besser“, erzählt Karl, der schon seit seiner Kindheit Stockschütze ist.Bei den Sommerspielen kam sein kleiner Geheimtrick zum Einsatz. Beim Abschießen gibt er dem Stock immer einen kleinen Schubser mit auf den Weg, sodass er sich dreht und gerade auf der Bahn bleibt.

Siegerehrung in Vöcklabruck

Obwohl Karl bei Turnieren ansonsten ruhig bleibt, holte ihn bei den Special Olympics die Aufregung doch ein bisschen ein. Er war beeindruckt von den Zuschauermengen, die die Eröffnungsfeier und die Siegerehrung mitverfolgten. „Es war ein schönes Gefühl, auf der Bühne zu stehen“, erinnert sich der Munderfinger an die Verleihung der Medaillen am Vöcklabrucker Stadtplatz. Für seine Goldmedaille hat er sich schon einen schönen Platz in der Küche ausgesucht, wo sie hoffentlich nicht lange alleine bleiben wird. „Bei den nächsten Special Olympics mache ich sicher wieder mit“, meint der Stockschütze, der in der Zwischenzeit wieder wöchentlich trainiert.

26 Medaillen für den Bezirk

Von der Lebenshilfe Braunau und der Lebenshilfe Werkstätte Mattighofen reisten insgesamt 36 Athleten zu den Special Olympics und traten in den Sportarten Leichtathletik, Stocksport und Tanzen an.Darin waren sie mehr als erfolgreich und gewannen 26 Medaillen, davon sechs Goldene, sechs Silberne und 14 Bronzene. Die Athleten wurden von ihren Unified-Partnern, ihren ehrenamtlichen Betreuern und Trainern, während der sportlichen Wettkämpfe tatkräftig unterstützt. „Eine ganz wichtige Veranstaltung für alle Menschen mit Beeinträchtigung, die hier Normalität erlebten“, fasst Herbert Brunsteiner, der Bürgermeister von Vöcklabruck, die Special Olympics zusammen.

Athleten aus zwölf Ländern

49 Institutionen entsendeten rund 1500 Athleten aus zwölf verschiedenen Ländern, die um die begehrten Medaillen kämpften. Neben Österreich waren auch Deutschland, Estland, Griechenland, Liechtenstein, Litauen, Polen, Russland, die Schweiz, die Slowakei, Ungarn und die USA vertreten. Aus Oberösterreich stellten sich insgesamt 379 Sportler dieser Herausforderung.“Es war beeindruckend, wie sich die Begeisterung für unsere Athleten in Oberösterreich ausgebreitet hat und wie der Herzschlag für die Welt immer größer und lauter wird“, sagt der Präsident der Special Olympics Österreich Jürgen Winter.

Weltweiter Einsatz für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung

Special Olympics ist die weltweit größte Organisation für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Im Rahmen dieser Veranstaltungen können 4,5 Millionen Athleten ihr sportliches Können in Wettkämpfen beweisen.Die nationalen Spiele in Vöcklabruck galten als die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die nächsten Welt-Sommerspiele, die im März 2019 in Abu Dhabi ausgetragen werden. Dort werden knapp 100 Athleten aus Österreich mit ihren Unified-Partnern vertreten sein.