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Ehrenamtliches Architekturprojekt: ein Schuldorf am Ufer des Nils

FELDKIRCHEN. Als der Architekt Christian Hitsch von einer ehemaligen Schülerin erfuhr, wie dramatisch die Schulsituation in Luxor in Ägypten ist, beschloss er, ehrenamtlich ein Schuldorf für die Region zu entwerfen. Mittlerweile steht dort eine sechsklassige Schule mit Kindergarten und diversen Nebenbauten.

Der Architekt Christian Hitsch entwarf ehrenamtlich ein ganzes Schuldorf für arme Kinder in Luxor in Ägypten. In seiner Wahlheimat Feldkirchen berichtet er am 19. August über seine Erfahrungen. (Foto: Christian Hitsch)
photo_library Der Architekt Christian Hitsch entwarf ehrenamtlich ein ganzes Schuldorf für arme Kinder in Luxor in Ägypten. In seiner Wahlheimat Feldkirchen berichtet er am 19. August über seine Erfahrungen. (Foto: Christian Hitsch)

Christian Hitsch ist ein renommierter Architekt, der die Sommer in seinem Atelier in seiner Wahlheimat Feldkirchen verbringt. Im Laufe seiner Karriere verwirklichte der 70-Jährige bereits viele Projekte im Ausland, wie einen Schulbau im Libanon. Vor drei Jahren startete er mit den Plänen für das Schulprojekt in Luxor.

Wenig Zugang zu Bildung

Dass Hilfe für die Kinder in Luxor notwendig ist, zeigen die Zahlen: Ägypten ist eines der Länder mit dem niedrigsten Schulniveau. Schätzungen zufolge hat mehr als die Hälfte der Kinder trotz Schulpflicht keinen Zugang zu Bildungseinrichtungen. Daher wurde mit internationaler Hilfe in Luxor nach dem Vorbild von Waldorf-Schulen das gemeinnützige Projekt mit dem Namen „Hebet el-Nil“, auf deutsch „Gabe des Nils“, ins Leben gerufen.

Sehr positive Erfahrungen

Mehrmals reiste der Architekt nach Ägypten, um die Baustelle zu betreuen. „Bei all den Reisen hatte ich einen sehr positiven Eindruck von den Menschen dort. Es ist eine außerordentlich friedliebende muslimische Gesellschaft. Die Kinder und Eltern kommen mit einer unendlichen Dankbarkeit auf einen zu“, erzählt der 70-Jährige. „Außerdem hat Luxor ein bedeutendes Kulturerbe. Man kann zu Fuß die Tempel des Tals der Könige erreichen.“

Während die Einwohner vor allem wegen des schwindenden Tourismus ein sehr geringes Einkommen haben, blieben sie laut Hitsch zumindest von der Pandemie weitgehend verschont. So sei von Corona in Luxor wenig zu merken.

Traditionelle Architektur

Für das Dorf entwarf Hitsch Gebäude, die der traditionellen Lehmziegel-Architektur entsprechen und einen Kuppelbau aufweisen, wodurch sie sich in die ägyptische Bauweise einfügen. Laut dem Architekten sind die Gebäude ein „künstlerisch gestalteter Zweckbau“, welcher die Kultur der Region widerspiegelt. Sechs Gebäude sind bereits errichtet. Derzeit sind unter anderem noch einige Werkstätten in Planung.

Vom Schuldorf profitieren Kindergartenkinder bis hin zu Berufsschülern. „Die Schule ist ausschließlich für arme Kinder gedacht und wird durch Spenden finanziert“, berichtet Hitsch. „Besonders die Frauen der Region setzen sich mit viel Engagement als Lehrerinnen für das Schulprojekt ein.“

Erlebnisbericht am 19. August

Wer mehr über die Geburt der Waldorfschule erfahren möchte: Am Donnerstag, 19. August, ist der Architekt auf Einladung des Vereins „Kultur in Gstaig“ im Großen Saal des Gasthauses Maria vom Guten Rat in Feldkirchen zu Gast. Ab 18.30 Uhr berichtet er über seine Erfahrungen in Luxor. Der Eintritt ist frei, Spenden für das Schulprojekt sind erbeten.


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