Ein Innviertler mischt mit seinen Kompositionen die Flamenco-Welt auf

Alexander Kobler Tips Redaktion Alexander Kobler, 27.09.2021 12:54 Uhr

ST. PETER. Der Bezirk Braunau ist jetzt nicht unbedingt als Hochburg des Flamenco bekannt, doch ein junger Künstler arbeitet aktuell ganz stark daran, genau das zu ändern. Der 22-jährige Oliver Mayer aus St. Peter hat sich unter seinem Künstlernamen Olivero schon längst einen Namen in der Szene gemacht. Er arbeitet mit namhaften Künstlern aus der ganzen Welt zusammen und begeistert mit seinen Kompositionen die Fachwelt.

Schon im Alter von fünf Jahren begann Oliver Mayer aus St. Peter, verschiedene Instrumente zu lernen. Klassische Gitarre, Violoncello, Percussion, E-Gitarre, all das gehörte schon früh zum Repertoire des Multiinstrumentalisten. Bereits mit neun Jahren spielte er wiederholt im Anton Bruckner Privatkonservatorium Linz einem erstaunten Publikum Stücke von Bach souverän vor. Heute ist Mayer 22 Jahre alt und hat sich unter seinem Künstlernamen Olivero sowohl national als auch international einen Namen in der Welt des Flamenco gemacht.

Was ihn gerade an dieser Musikrichtung so fasziniert, hat er im Gespräch mit Tips erklärt: „Da ist in erster Linie hoch anspruchsvolles, präzises und virtuoses Gitarrenspiel gefordert, komplexe, mitreißende Rhythmen und ein intensiver, hochemotionaler Gesang. Das Schöne an der Flamencomusik ist ja auch, dass es so viele völlig unterschiedliche Formen gibt, die für ganz unterschiedliche Stimmungen sorgen. Die menschliche Stimmung und natürlich auch meine Stimmung ist nicht immer gleich und so kann ich mich mit der Flamencomusik auch in so vielen verschiedenen Stimmungen ausdrücken.“

Neues Album wird gefeiert

Vor Kurzem hat der Komponist aus St. Peter sein neues Album „Souvenir de Viena“ veröffentlicht. Einem Ritterschlag kommt es gleich, dass sich dabei der legendäre, spanische Flamencosänger „Duquende“, einer der besten seines Fachs, spontan dazu bereit erklärt hat, zu diesen Kompositionen zu singen, nachdem er sie gehört hat. In der Fachwelt wird das neue Album von Olivero in den höchsten Tönen gelobt und nicht nur die Flamenco-Expertin des Österreichischen Rundfunks, Mirjam Jessa, zeigt sich so begeistert, dass sie die Platte in einer halbstündigen Sendung mitsamt Interview des Künstlers vorstellte. Auf dem Musikstreamingdienst Spotify wurden das Album und die dazugehörigen Single-Auskopplungen bereits 400.000 Mal gestreamt und finden sich auf vielen Flamenco-Playlists. Auch auf YouTube haben die Videos schon knapp 200.000 Aufrufe erreicht.

Als sein großer Vorbild bezeichnet Olivero in erster Linie Paco de Lucia, den aus seiner Sicht absolut besten Gitarristen aller Zeiten. „Aus völlig anderen Gründen auch Serge Gainsbourg, beide sicher sehr große Persönlichkeiten, aber wichtig ist es, früh seinen eigenen Stil zu finden, sich nicht zu sehr an Vorbildern zu orientieren. Es freut mich natürlich sehr, dass mir Kenner in der Musikszene wiederholt attestiert haben, dass ich meinen eigenen, unverwechselbaren Musikstil gefunden habe, das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, erzählt der 22-Jährige.

Heimische Wurzeln nicht vergessen

Seinen Lebensmittelpunkt hat er mittlerweile nach Wien verlagert, er kommt aber auch noch immer gerne nach St. Peter und hat seine Wurzeln nicht vergessen. „Wien bietet natürlich großartige Möglichkeiten für einen Musiker, aber ich liebe es immer wieder, nach St. Peter heimzufahren, wo ich aufgewachsen bin, ich verbringe mehr als die Hälfte meiner Zeit in St. Peter. Ich liebe die Ruhe hier, ich habe ein sehr herzliches Verhältnis zu meiner Familie, ich genieße es, am Damm regelmäßig zu laufen, ich habe hier in Braunau viele Freunde und Musikkollegen, meine Heimatverbundenheit ist ein wichtiges Element in meinem Leben“, verrät der Künstler.

Nächste Projekte bereits im Blick

Langweilig wird Olivero auch in den nächsten Monaten mit Sicherheit nicht so schnell werden, schließlich hat er schon wieder viele weitere Projekte in Planung beziehungsweise sie sind bereits in der Umsetzung. Für Anfang 2022 ist schon das nächste Album geplant, außerdem tourt er derzeit mit dem ausgezeichneten Flamencogitarristen Flaco de Nerja und arbeitet mit einem amerikanischen Gitarrenvirtuosen an einem Stück für zwei Gitarren, das noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. „Gefühlt müsste die Woche für mich derzeit 14 Tage haben, um alle meine aktuellen Projekte unterzubringen“, scherzt der aufstrebende Jung-Star am Flamenco-Himmel.

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