Krankensalbung auf der Covid-Station
BRAUNAU. Bischof Manfred Scheuer besuchte Patienten auf der Covid-Station im Krankenhaus St. Josef.
Bei den seelsorglichen Gesprächen mit Patienten sowie deren Angehörigen und bei Begegnungen mit dem medizinischen Personal wurde Scheuer die Dramatik der gegenwärtigen Situation in der Pandemie klar vor Augen geführt. Einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen erhielt Bischof Scheuer von Geschäftsführer Erwin Windischbauer. Ebenso kam er mit den Bereichsleiterinnen Elfriede Stachl und Manuela Reisinger ins Gespräch. Sie berichteten über den anstrengenden Berufsalltag auf den Covid-Stationen, der ihren Teams alles abverlangt, über den Kampf um das Leben der Patienten, die Verzweiflung der Angehörigen und ihre persönliche Betroffenheit. Martin Angermeier, Leiter des Tau-Kollegs, appellierte an die politischen Entscheidungsträger, mehr Anreize für die Ausbildung von Pflegepersonal zu setzen, um dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken; außerdem bat er die Kirche als Trägerin von Ausbildungsstätten um verstärktes Engagement. Dass sich die Versorgungslage und die Situation für das Personal in dieser vierten Coronawelle noch wesentlich zuspitzen wird, davon waren alle überzeugt.
Berührender Moment
Bischof Scheuer feierte gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Jan Lange und den Krankenhausseelsorgerinnen Martina Lainer und Katharina Franz die ökumenische Gedenkandacht für die seit 1. Jänner 2020 Verstorbenen, die aus der Krankenhauskapelle übertragen wurde. Ein besonders berührender Moment für den Bischof: Auf der Covid-Station spendete er einer sterbenden Patientin die Krankensalbung und überreichte ihr und ihrem Mann für besonderes kirchliches Engagement die Severin-Medaille.
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