Trauriger Spitzenreiter: Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle gab es in Braunau
BRAUNAU. In den vergangenen drei Jahren kamen in Oberösterreich insgesamt 149 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Freilandstraßen ums Leben, das sind 60,6 Prozent aller Verkehrstoten, wie eine aktuelle Analyse des VCÖ, Verkehrsclub Österreich, zeigt. Im Bezirke-Vergleich weist der Bezirk Braunau die meisten Todesopfer auf.
Im Bezirk Braunau kamen im Zeitraum von 2019 bis 2021 17 Menschen auf Freilandstraßen ums Leben, damit ist Braunau trauriger Spitzenreiter. Bei jedem dritten tödlichen Verkehrsunfall außerhalb des Ortsgebietes inklusive Autobahnen und Schnellstraßen war die Geschwindigkeit die Hauptursache. Die zweithäufigste Unfallursache – Ablenkung und Unachtsamkeit – verursachte jeden vierten tödlichen Verkehrsunfall außerhalb des Ortsgebietes.
Experten raten: Tempo 80 statt 100
„Tempo 80 statt 100, wie zuletzt von vielen Fachleuten vorgeschlagen, reduziert den Anhalteweg und damit das Unfallrisiko“, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. „Gerade auf Freilandstraßen würde Tempo 80 statt 100 einen wichtigen Beitrag leisten, um die in Österreich sehr hohe Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle auf diesen Straßen zu reduzieren. Auch Oberösterreich würde davon sehr profitieren“, sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Der Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt, ist bei Tempo 80 deutlich kürzer als bei Tempo 100. Ein Pkw, der mit Tempo 80 auf trockener Fahrbahn einen Anhalteweg von 55 Metern hat, hat mit Tempo 100 einen Anhalteweg von 79 Metern und nach 55 Metern noch eine Geschwindigkeit von 68 Kilometer pro Stunde. Die Gefahr, dass ein Aufprall mit dieser Geschwindigkeit mit schwersten oder tödlichen Verletzungen endet, ist sehr hoch. Zusätzlich reduzieren niedrigere Tempolimits den Spritverbrauch, den CO2-Ausstoß sowie den Verkehrslärm.
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