BRAUNAU. Wo einst Häftlinge ihre Strafe absaßen, sollen künftig Zimmergäste übernachten. Das alte Gefängnis in Braunau wird derzeit in einen Beherbergungsbetrieb umgewandelt und sucht dafür noch Pächter, die die „Zellen“ verwalten.
Braunau bekommt ein Gefängnishotel – zumindest, wenn es nach Georg Florens Traugott und seinem Sohn Georg Vitalis geht. Die beiden haben das ehemalige Gefängnis in der Mühlengasse 3 in den letzten Jahren und Monaten mit viel Liebe zum Detail saniert. Mehrere Wohnungen und ein Geschäftslokal sind so in dem mehrtraktigen Gebäude entstanden. Im Zellentrakt wurden Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet.
Authentisches Erlebnis
Die sechs Zellen im ersten Stock sind mit Fußbodenheizung und Toilette ausgestattet. Duschen befinden sich am Gang. Etwas komfortabler sind die drei Doppelzellen im zweiten Stock, die nicht nur mehr Platz, sondern auch eine eigene Dusche im Zimmer bieten. Doch egal für welches Zimmer man sich als Gast entscheidet, es ist in jedem Fall ein besonderes Erlebnis, weiß der Hausbesitzer. Dazu tragen neben schweren Metalltüren und Gittern vor den Fenstern die originalen Gefängnismöbel aus dem Justizgebäude Salzburg bei.
Pächter gesucht
In den nächsten Wochen werden die Bauarbeiten fertiggestellt. Jetzt muss nur noch ein Pächter für den Beherbergungsbetrieb gefunden werden. Am liebsten wäre Familie Traugott jemand, der im Haus auch eine Wohnung beziehen möchte, doch grundsätzlich ist sie für viele Ideen und Konzepte offen. So wurde auch das Erdgeschoss des Zellentraktes bisher noch unberührt gelassen. Hier könnte sich Traugott etwa ein Museum oder Räumlichkeiten für Kurse vorstellen. Das Vorhandene so gut wie möglich zu verwenden, aber nicht zu zerstören, lautete die Devise beim Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes für Traugott und seinen Sohn, die als „Burgherren“ des Schlosses Wildshut mit solch geschichtsträchtigen Gebäuden bereits Erfahrung sammelten.
Gefängnis bis 1975
Das Bundesdenkmalamt stellte fest, dass die ehemalige Fronfeste vor 1826 an Stelle des kleinen Spitalfriedhofes neben der Bürgerspitalskirche als Gerichts- und Gefangenenhaus errichtet und Mitte des 19. Jahrhunderts erweitert wurde. Bis 1975 wurde das weitgehend authentisch erhaltene Gebäude als Gefängnis genutzt und war danach im Besitz der Stadtgemeinde.Wer Interesse hat, den Beherbergungsbetrieb im ehemaligen Gefängnis zu übernehmen, kann sich bei Georg Florens Traugott unter Telefon 0676/4996779 melden.
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