Braunau wird zum Vorzeige-Bezirk in Sachen Arbeitsmigration
BEZIRK BRAUNAU. Bei einem Runden Tisch trafen sich bereits Vertreter aus Wirtschaft und Politik des Bezirks, um sich über die Arbeitsmigration auszutauschen. Integrations-Landesrat Rudi Anschober stellte nun konkrete Maßnahmen für ein österreichweites Pilotprojekt vor, das im Herbst in Braunau starten soll.
Im Bezirk Braunau gibt es durch den Fachkräftemangel und die boomende Industrie eine immer stärkere Arbeitsmigration. Die Bevölkerungszahl ist von 95.300 im Jahr 2003 auf aktuell 104.400 gestiegen – der Anteil von Menschen mit ausländischer Herkunft im selben Zeitraum von 13,6 Prozent auf 19,9 Prozent. Besonders hoch sind die Zuwanderungszahlen neben Menschen aus Deutschland bei den Rumänen und Serben.
Maßnahmen sollen im Herbst 2019 starten
Um diese Menschen bestmöglich zu integrieren, hat Integrations-Landesrat Rudi Anschober nun Maßnahmen vorgestellt, die ab dem Herbst 2019 schrittweise in die Umsetzung gehen werden. Der Bezirk Braunau soll dabei zum österreichweiten Vorbild und Pilotprojekt für die Arbeitsmarktintegration werden. Die Maßnahmen teilen sich in drei Stufen auf, der Anfang erfolgt mit einer breiten Informationsveranstaltung für die gesamte Bevölkerung. Außerdem wird es spezielle Beratungsangebote des Österreichischen Integrationsfonds (OIF) unter anderem mit dem Schwerpunkt Frauen, beispielsweise für die Themenbereiche Arbeit und Beruf, Gesundheit sowie Bewerbungstrainings geben. „Ich gehe davon aus, dass speziell Frauen davon profitieren, wenn Kinder auch an Tagesrandzeiten extern betreut werden. Da gibt es Nachfrage, welche ohne große Qualifikation abzudecken wäre“, erklärt Stefan Seilinger vom AMS Braunau.
Erweitertes Sprachangebot
Die dritte Säule stellt ein deutlich erweitertes Sprachangebot nach Bedarf für Zugewanderte dar. „Seitens des AMS Braunau schaffen wir Trainingsarbeitsplätze, um die Sprache parallel zum aktiven Tun zu fördern. Acht Stunden in der Gruppe am Arbeitsplatz fördern die gesellschaftliche Teilhabe und bringen diese Personen ein Stück weit näher an den österreichischen Alltag“, meint Seilinger vom AMS. Neben dem AMS und dem OIF sind an den Maßnahmen der Arbeitsmigration auch Gemeinden, Unternehmen und weitere Organisationen aus dem Bezirk aktiv eingebunden.
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