LKW-Transitverbot: Oberösterreich und Salzburg einigen sich auf gemeinsame Lösung
BRAUNAU/FLACHGAU. Nachdem Salzburg ein LKW-Transitverbot auf der B156 Lamprechtshausener Straße ankündigte - von dem auch der Bezirk Braunau betroffen gewesen wäre - gab es nun ein erneutes Arbeitsgespräch zwischen den Verkehrslandesräten. Das Ergebnis ist nun ein Gesamtpaket mit Fahrverboten auf allen betroffenen Straßen.
Das von Salzburger Seite angekündigte Fahrverbot für Mautflüchtlinge auf der B156 Lamprechtshausener Straße wird nun auch auf den Bezirk Braunau ausgeweitet. Dies ist das Ergebnis zwischen den beiden Verkehrslandesräten Günther Steinkellner (FPÖ) und Stefan Schnöll (ÖVP) sowie den Landeshauptleuten Thomas Stelzer (ÖVP) und Wilfried Haslauer (ÖVP).
Fahrverbote ausgeweitet
Das nun geschnürte Gesamtpaket sieht ein Transitverbot für LKW auf der B156 Lamprechtshausener Straße, der B147/B1 Braunauer Straße/Wiener Straße und der L505/L101 Mattseer Landesstraße vor. Grundsätzlich betroffen von den Fahrverboten sind alle LKW über 7,5 Tonnen mit Anhänger sowie Sattelkraftfahrzeuge. Ausgenommen davon ist der Ziel- und Quellverkehr ins Bundesland Salzburg in den Bezirk Braunau und in die jeweiligen angrenzenden Gemeinden auf bayerischer Seite. Im Hinblick auf die B147/B1 und der L505/L101 zusätzlich die Bezirke Vöcklabruck und Ried. In Salzburg wird das Fahrverbot auf der B156 mit 15. März in Kraft treten, alle anderen Fahrverbote inklusive jener auf oberösterreichischer Seite am 1. Mai.
Kein Verständnis für Mautflüchtlinge
„Ich habe kein Verständnis für holländischen Transitverkehr, der über unsere Salzburger Landesstraßen nach Italien fährt. Wir wollen, dass der Transit dort fährt, wo er hingehört. Nämlich auf der Autobahn. Mit den vereinbarten Maßnahmen ist uns eine überregionale Lösung gelungen, die den schweren überregionalen Transitverkehr aus dem ganzen nördlichen Flachgau von unseren Landesstraßen verbannen soll. Die Fahrverbote entlasten damit nicht nur den Raum um Lamprechtshausen entlang der B156, sondern auch die Region um Straßwalchen entlang der B147/B1 und das Salzburger Seenland entlang der L101“, so der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.
Miteinander der Länder
Oberösterreichs Landeshauptmann Stelzer betont: „Die heute erzielte Einigung unterstreicht den Weg des Miteinanders von Oberösterreich und Salzburg. Ein guter Tag für die Anrainerinnen und Anrainer, die vom Transitverkehr entlastet werden, es ist aber auch ein guter Tag für den gemeinsamen Wirtschaftsraum.“
Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Über die Transit-Fahrverbote hinaus konnten sie sich die Landesvertreter auf wichtige Maßnahmen einigen die den öffentlichen Verkehr in der gesamten Region betreffen. „Neben einem Verstärkungsangebot im öffentlichen Busverkehr zwischen Lamprechtshausen und Eggelsberg, der beschleunigten Elektrifizierung der Mattigtalbahn zählt hierzu auch die langfristige Trassensicherung für eine Verlängerung der Salzburger Lokalbahn“, erklärt Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Ziel ist es, Pendler dazu zu bringen, auf Öffis umzusteigen.
Rippl begrüßt Lösung
Auch SPÖ-Landtagsabgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Lengau, die direkt an der B147 liegt, Erich Rippl begrüßt diese Lösung: „Solche Sperren sind die einzige absolut wirksame Möglichkeit die Mautflucht von der Autobahn herunter durch unsere Ortszentren zu unterbinden. Damit würde auch den Resolutionen der sechs Gemeinden Schalchen, Lochen, Lengau, Mattighofen, Munderfing und Braunau voll entsprochen, die wir Sozialdemokarten im Landtag unterstützt haben.“
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