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BURGHAUSEN. Der neue Roboterhund im Wacker-Werk Burghausen kann hören, riechen und fühlen. Er ist auf dem Betriebsgelände unterwegs, um die Mannschaft bei der Inspektion der Anlagen zu unterstützen.

  1 / 2   Roboterhund SPOT ist mehrere Stunden am Tag im Wacker-Werk Burghausen unterwegs. (Foto: Georg Willmerdinger / Wacker Chemie AG)

Der Roboterhund mit dem Namen SPOT ist gelb, hat die Statur und Größe eines Pudels und stakst autonom durch eine Produktionsanlage im Werk Burghausen. Mit Hilfe von Sensoren und Kameras kann er vorgegebene Routen gehen und Aufgaben vor Ort automatisch erledigen.

Allroundtalent

„Der Roboterhund ist ein Allroundtalent“, sagt Stefan Schneiderbauer, Leiter Factory Automation im Fachbereich Engineering. Er ist für das Pilotprojekt zum Einsatz dieser Industrieroboter verantwortlich.

SPOT kann Anlagenteile fotografieren und dadurch schnell und präzise kleinste Veränderungen oder undichte Stellen erkennen. Mit einer Thermografiekamera misst er die Temperatur einzelner Teile. Zudem kann er Gasmengen von einem Millionstel bestimmen.

Hochsensible Akustik

Außerdem er ist mit seiner hochsensiblen Akustik in der Lage, Frequenzen wahrzunehmen, die Menschen nicht hören können. Wenn beispielsweise eine Pumpe defekt ist, erkennt er das schneller als sein menschlicher Bediener.

Ein weiterer Vorteil: Derartige Roboter eignen sich gut dafür, in Gefahrensituationen zum Einsatz zu kommen.

Mehrere Stunden unterwegs

Derzeit ist der Hund jeden Tag mehrere Stunden unterwegs. Ein Mitarbeiter erstellt seine Aufgaben per Tablet und gibt die gewünschten Messungen vor. Bei Bedarf kann er SPOT auch per Joystick steuern. Über den Computerbildschirm schauen die Mitarbeiter live mit den Augen des Hundes auf die Anlage und nehmen die Messungen per Mausklick vor. Ist der Rundgang beendet, verbindet sich SPOT selbständig mit der Docking Station und wird bis zum nächsten Einsatz geladen.

„Nicht anders als der Mensch hat der Roboter die Aufgaben, die Anlage zu überwachen, Zustände zu erkennen und dann eine Reaktion anzustoßen“, berichtet Frank Peterat, Plant Technical Manager im Betrieb Poly-Abscheidung, wo der Hund aktuell unterwegs ist. „Letztlich muss aber immer der bedienende Mitarbeiter die richtigen Konsequenzen daraus ziehen und kritische Entscheidungen treffen.“

In der Probezeit

Derzeit ist SPOT in der Poly-Abscheidung noch in der Probezeit. Es sind aber schon neue Trainingsaufgaben geplant. So soll er lernen, Kältemittelverluste festzustellen und die Plomben von Sicherheitsventilen zu überprüfen.

Ausgezeichnet

Das Projekt hat gute Zukunftsaussichten. Wacker erhielt dafür vom Verband der chemischen Industrie bereits den bundesweiten Responsible Care-Preis in der Kategorie „bestes Digitalisierungsprojekt“.


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