DIETACH. 2009 wurde Johannes Kampenhuber mit über 70 Prozent zum Dietacher Bürgermeister gewählt. Heuer bekommt der ÖVP-Ortschef neben der SPÖ auch Konkurrenz von den Grünen.
„Mein Ziel ist es, in eine Stichwahl zu kommen, wo dann alles möglich ist“, sagt Lukas Reiter selbstbewusst. Er rechnet sich Chancen aus, der erste Bürgermeister der Grünen in der Region Steyr zu werden. „Ich möchte Verantwortung übernehmen und Veränderung ermöglichen – das ist in vielen Bereichen nur als Bürgermeister möglich“, so Reiter, der in seiner Heimatgemeinde einen Bioladen betreibt.
Auf Anhieb 15 Prozent
Bei der letzten Gemeinderatswahl 2009 hatte sich eine Handvoll Freunde rund um Reiter erst kurz vor der Wahl formiert und auf Anhieb beachtliche 15,3 Prozent der Stimmen erreicht. Die damalige Spitzenkandidatin Maria Otruba, sie scheint heuer hinter Reiter auf Platz zwei der Grünen Liste auf, ist in den Gemeindevorstand eingezogen.
Die Sitzungsgelder haben die Grünen in den letzten sechs Jahren auf ein gemeinsames Konto fließen lassen, in Reiters Fall sind das als Fraktionsvorsitzender über 30.000 Euro. Mit dem Geld sind verschiedene Projekte und Feiern finanziert worden. So hat man etwa eine Elektro-Tankstelle beim Gemeindeamt selbst gebaut oder Zuschüsse für Öffi-Tickets, Photovoltaik-Anlagen oder Isoliermaßnahmen an Dietacher Bürger ausgezahlt. Reiter, er ist zweifacher Familienvater, will Dietach zu einer Leuchtturm-Gemeinde machen. „Bei der zukunftsfähigen Stromversorgung, bei der Unabhängigkeit von Öl und Gas, bei Lebensqualität und generationenübergreifender Solidarität“, sagt der Bürgermeister-Kandidat.
1300 Haushalte besuchen
Zwischen 10. August und 24. September will Reiter mit seinen Mitstreitern alle 1300 Haushalte in der Gemeinde besuchen. „Dazwischen wird sich noch eine Woche Urlaub mit dem Wohnmobil ausgehen. Ziel ist der Gardasee“, sagt Reiter. Für die Gemeinderatswahl erhofft sich der 33-Jährige über 20 Prozent der Stimmen und ein fünftes Mandat.
Schwarz-rote Spielchen
Auf Platz drei der Dietacher Grünen-Liste kandidiert Stefan Kaineder, er will als Spitzenkandidat im Traunviertel via Direktmandat auch in den Landtag einziehen. Seinem Freund Reiter traut er den Sprung an die Gemeindespitze zu. „Bürgermeister haben wichtige Schlüsselfunktionen bei der Gestaltung der Region und Zugang zu allen Informationen. Ein grüner Bürgermeister wäre entscheidend für die Überwindung der schwarz-roten Proporz-Spielchen“, sagt Kaineder, der überzeugt ist, dass die Zukunft der Region nicht in der Industrialisierung, sondern in einer Regionalisierung der Wirtschaft liegt.
Aktuelle Mandatsverteilung im Gemeinderat: (Stimmanteil 2009)ÖVP: 12 (48,1 %)
SPÖ: 7 (26,4 %)
Grüne: 4 (15,3 %)
FPÖ: 1 (6,3 %)
BZÖ: 1 (3,9 %)
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