Nostalgieskifahrerin Brummer war auf Uralt-Ski nicht zu schlagen
EBENSEE. Silvia Brummer kürte sich bei der „Nostalgie Ski-WM“ in Leogang mit dem inoffiziellen Titel der „Nostalgie-Ski-Weltmeisterin in der Klasse Skipioniere, Damen I“.
Die WM ist zwar eher ein gesellschaftlicher Event als beinharter Skisportkampf, dennoch ist entsprechend skifahrerisches Können gefragt, um mit der Spezialausrüstung schnelle Kurven hinzulegen. Immerhin trafen sich 280 Teilnehmer aus sieben Nationen, um ihre „Weltmeister“ zu küren.
Genaue Vorschriften für die Ausrüstung
Die Starter in Brummers Klasse mussten mit Holzski ohne Kanten mit Bilgeri-Bindung, hergestellt bis zum Jahr 1935, antreten. Dabei sind Skibindung und Skischuhe einem genauen Reglement unterworfen. So müssen die Skischuhe aus Leder hergestellt sein, ohne Innenschuh, und dürfen nur bis zum Knöchel reichen.
Gewertet wurde die Kombination
aus Fernlauf und Slalom. Der Fernlauf am ersten Wettkampftag erwies sich als echte Herausforderung. Der Name „Adler-Sturzflug“ für den Startbereich sagt eigentlich alles. Dann ging es auf eine 2,6 Kilometer lange Abfahrt im freien Gelände auf unpräparierter Piste. Brummer meisterte den Fernlauf als Schnellste bravourös.
Ebenseerin Schnellste im Fernlauf und im Slalom
„Ich habe keinen Gedanken an den WM-Titel verschwendet, wollte eigentlich nur mit dabei sein, aber der erste Platz im Zwischenergebnis hat meinen Ehrgeiz so richtig geweckt“, erzählt die Nostalgie-Ski-Weltmeisterin, die bereits vor zwei Jahren den Titel gewonnen hatte.
Tags darauf hatte die Ebenseerin auch beim Slalom die Nase vorn und holte sich mit der Höchstpunktezahl überlegen den WM-Titel vor den beiden Tschechinnen Petra Kubova und Kristyna Güttnerova. „Die Siegerehrung war sehr emotional. Mit der österreichischen Flagge und der Bundeshymne vor einem tollen Publikum – so etwas kann man sich nur wünschen“, erinnert sie sich an Gänsehautfeeling zum Abschluss des Nostalgie-Events. Da unmittelbar danach die Abreise erfolgte, wird eine ausgiebige Siegesfeier beim Nostalgie-Skifest am Feuerkogel am 3. März nachgeholt.
Ehrenpreis für Feuerkogel-Nostalgieskigruppe
Auch andere Mitglieder der Nostalgie-Skigruppe Feuerkogel erreichten ausgezeichnete WM-Platzierungen. In der Klasse Damen Kandahar (Holzski mit Stahlkanten bis Baujahr 1960) landete Manuela Spießberger – Mutter von Kitesurf-Superstar Stefan Spießberger – auf Platz 5, beim Sprintbewerb der Herren Kandahar eroberte Ferdinand Müller sogar die Silbermedaille. Weltmeisterin-Gatte Holger Brummer belegte übrigens bei den Skipionieren bis 1935 Rang 10.
Als größte teilnehmende Mannschaft an allen Wettkampftagen zeichneten die WM-Organisatoren die Nostalgieskigruppe Feuerkogel mit einem Ehrenpreis aus.
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