Grünes Licht für Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee
EBENSEE. Für das geplante Pumpspeicherkraftwerk liegt nunmehr ein positiver UVP-Bescheid zur Errichtung vor. Die nunmehr genehmigte Anlage soll das Wasser des Traunsees nutzen und es in ein 1,37 Millionen Kubikmeter fassendes Speicherbecken im sogenannten „Rumitzgraben“ pumpen.
Das Kraftwerk wird eine Leistung von 150 MW im Pumpbetrieb und 170 MW im Turbinenbetrieb aufweisen. Die Fallhöhe beträgt 500 Meter. Die Energieab- bzw. -zuleitung erfolgt mittels eines 1,2 Kilometer langen Energieableitungsstollen zu einem 110 kV-Schaltwerk im Ortsgebiet in Ebensee, wo die Einbindung in die bestehende 110 kV-Leitung erfolgt. Schwankungen in der Stromerzeugung machen verstärkt das bereitstellen von Ausgleichsenergie durch Kraftwerke erforderlich.
Mehr Versorgungssicherheit
„Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt zur verbesserten Versorgungssicherheit und zum Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt“,so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP). Auch wenn die kurzfristige Umsetzung aufgrund der aktuellen Strommarktentwicklung derzeit noch nicht realisierbar sei.
Die geografischen Rahmenbedingungen für das Kraftwerk in Ebensee sind laut Strugl ideal: Durch die günstige Geländesituation des Speichersees werde das Landschaftsbild kaum gestört, trotz der entsprechenden Höhendifferenz gebe es nur eine geringe Distanz zwischen Speichersee und Traunsee, auf den keine negativen Auswirkungen zu befürchten sind, und durch eine bereits bestehende 110kV-Freileitung sei eine Netzableitung bereits vorhanden. Er sieht in dem Speichersee-Projekt einen Meilenstein am Weg zur „Energie-Leitregien OÖ 2050“.
Auch Umwelt-Landesrat sieht Projekt positiv
„Pumpspeicherkraftwerke bilden als die grünen Batterien ein wesentliches Rückgrat der europäischen Energieversorgung. Diese Möglichkeit der Speicherung von erneuerbarem Überschussstrom ist ein wesentliches Standbein zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Teil der Energiewende“, so Klimaschutz- und Umwelt-Landesrat Rudi Anschober zur Entscheidung. Gerade der Anstieg der erneuerbaren Energien in Sonne und Wind bedürfe der Speicherung der Spitzenerträge, um diese im Bedarfsfall abrufen und in das Netz einspeisen zu können. Der notwendige Klimaschutz durch die Energiewende und damit die Umstellung auf immer mehr Energieträger mit variablen Leistungen brauche Speicherungsoptionen als eine Grundnotwendigkeit, so Anschober.
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