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Zukunft.Region.Eferding: „Möchten emotionale Diskussionen am Stammtisch auf sachliche Ebene heben“

Nora Heindl, 26.11.2019 10:45

PUPPING. 50 bis 100 Personen wurden erwartet, 200 kamen. Dass das Interesse an der Zukunft der Region Eferding groß ist, zeigte sich beim Infoabend der Bürgerinitiative „Zukunft.Region.Eferding“ beim Dieplinger in Brandstatt.

  1 / 12   Bei der Infoveranstaltung (v.l.): Hermann Meindl, Bgm. Andreas Lindorfer, Hannes Schweitzer, Peter Pramberger, Heinrich Reinthaler, Alexander Rizy, Gerald Gottsbachner und Johann Götzenberger Foto: Heindl

„Die Eferdinger Musikkapelle wäre ohne die Musiker aus Hinzenbach, Pupping und Fraham ziemlich lautlos. Wir besuchen alle die gleichen Ärzte und wenns nix hilft, liegen wir am Eferdinger Friedhof wieder alle beisammen. Die vier Gemeinden ziehen in allen Lebenslagen an einem Strang. Nur wenns um die politische Vertretung geht, hört“s auf. Dann würden wir die Identität verlieren“, machte Hannes Schweitzer aus Hinzenbach zu Beginn klar und appellierte an die Besucher wertfrei über die Vor- aber auch Nachteile einer Zusammenführung der vier Gemeinden nachzudenken.

„Die Diskussionen über eine Zusammenlegung sind älter als die meisten hier im Saal. Nur möchten wir die emotionalen Diskussionen am Stammtisch auf eine sachliche Ebene heben“, ergänzt Alexander Rizy aus Eferding. Ziel der Bürgerinitiative sei am Ende des Informationsprozesses eine demokratische Befragung. „Das Stimmungsbild soll dann als Entscheidungshilfe für die Politik dienen“, so Rizy.

Erfahrungen und finanzielle Auswirkungen

Über seine Erfahrungen berichtete an diesem Abend unter anderem Andreas Lindorfer, Bürgermeister von Rohrbach-Berg. Die beiden Gemeinden wurden am 1. Mai 2015 fusioniert. Bei einer Volksbefragung letzten Oktober gaben 92 Prozent der Bevölkerung an, dass es die richtige Entscheidung war. Über die finanziellen Auswirkungen einer Zusammenführung sprach Peter Pramberger von der Direktion Inneres und Kommunales. So würde auf die neue Großgemeinde mit über 10.000 Einwohnern ein Mehrertrag von etwa 480.000 Euro warten.

Ein Diskussionspunkt aus dem Publikum betraf etwa das Feuerwehrwesen. Denn laut Feuerwehrgesetz würden auf die Großgemeinde nur mehr neun Einsatzfahrzeuge fallen. Derzeit stehen fünf Feuerwehren mit 19 Einsatzfahrzeugen bereit.

Auch die Frage nach dem Verbleib des Bezirks fiel, wenn statt den zwölf Gemeinden nur mehr neun übrig bleiben würden. Pramberger versuchte zu beruhigen, ihm sei keine Mindestanzahl von Gemeinden bekannt, um ein Bezirk zu sein.

Arbeitsgruppen

Um den Prozess in den nächsten Monaten weiterzubringen, wurden alle Interessierten abschließend gebeten, sich aktiv an Arbeitsgruppen zu beteiligen. „Wir laden auch alle ein, die einer Zusammenführung kritisch gegenüberstehen“, so Schweitzer, der abschließend erneut betonte: „Unser Ziel ist es, Fakten und Informationen darüber zu sammeln, ob eine Gemeinde in Zukunft besser wäre, als vier einzelne. Die letztendliche Entscheidung wird nicht in diesem Informationsprozess fallen, sondern in den Gemeinderäten. Es ist also eine gute Chance, sich vielleicht einfach mal auf neue Gedankenspiele einzulassen, offen zu sein und sich davon zu lösen, was die eigene Gemeinde davon hat, sondern was die gesamte Region davon haben könnte.“


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