ENNS/ROM. Die „Legion“ startete bei leichtem Regen in St. Salvator ihre letzte Etappe. Es war der letzte Kraftakt vor der Ankunft am Ennser Hauptplatz.
„Bei Neumarkt/Steiermark wählten wir den Neumarkter Sattel und ließen den Perchauer Sattel rechts liegen. Da die Straße über den Neumarkter Sattel geschichtlich bereits in der Römerzeit Italien mit Noricum verband, nahmen wir diesen Weg ins Mur Tal“, erklärt Kamptner die Route. Danach ging es im Mur Tal auf der alten Römerstraße (Via Iulia Augusta) Richtung Triebener Tauern.
Geschichtliches
Diese wichtige Verbindung von Kärnten-Steiermark-Oberösterreich war zur Zeit der Römer eine wichtige Verbindung von Aquileia nach Ovilava (Wels). Kaiser Claudius (41- bis 54 nach Christus) begann mit den Bau, außerdem gründete er die Provinz Noricum. Dieser Weg war wichtig für Handel, Militär und Nachrichten sowie Nachschub für die Soldaten der Römischen Legion II. Es gab Versorgungsstationen wie Sabatinca (St.Johann/Tauern), Surontio (St.Lorenzen) als weitere Station auf dem Weg nach Trieben. St. Lorenzen im Paltental war wohl eine der wichtigsten Straßen-Knotenpunkte zur damaligen Zeit. Neben den Triebener Tauern ist auch ein sogenannter Säumer-Weg über den Sölkpass bekannt, der auch zur Römerzeit benutzt wurde da dieser die kürzeste Verbindung zwischen Oberitalien und den Donautal darstellte.
Hohentauern
„Von Scheifling (762 Meter Seehöhe) kommend erreichen wir, mittlerweile ziemlich durchnässt, nach 50 Kilometern und 500 Höhenmetern, vorbei an den Ortschaften Pöls, Unterzeiring, St. Oswald, St. Johann am Tauern, unser nächstes Ziel Hohentauern“, so Kamptner. Hohentauern ist die kleinste Gemeinde im Bezirk Mur Tal in der Steiermark. Das Gemeindegebiet umfasst zwei Ortschaften (Hohentauern und Triebental) mit 414 Einwohnern. Hohentauern liegt am Triebener Tauern-Pass in den Rottenmanner Tauern in 1274 Metern Seehöhe. Höchste Erhebung ist der westlich gelegene Große Bösenstein (2448 Meter), östlich liegen die Gamskögel (2386 Meter).
Handelsweg
Hier könnte das Mansio (Poststation) Tartursanis gelegen haben, das in der Tabula Peutingeriana an der wichtigsten Römerstraße Aquileia (unweit von Venedig) – Virunum (Zollfeld/Magdalensberg) – Lauriacum (bei Enns), der Via Iulia Augusta, genannt ist. Die Siedlung am Passübergang (Taurus Inferior) wurde 1140 erstmals wieder urkundlich erwähnt. Ab dem zwölften jahrhundert wurde der Triebener Tauern von Säumern als Handelsweg genutzt. Die Verkehrserschließung erfolgt über die Triebener Straße B 114, eine wichtige Straßenverbindung über den Triebener Tauern vom Mur- ins Ennstal.
Bereit für die Heimat
„Nach Hohentauern, ab Mörderbrugg war es zum Glück wieder trocken. So kamen wir, nach 97 Kilometern, 1400 Höhenmetern und einer Durchschnittsgeschwindigkeit 24,5 km/h, etwas durchfeuchtet, aber gut und vor allem ohne Probleme in Rottenmann an. Im gutbürgerlichen Gasthaus Kofler werden wir den letzten gemeinsamen Abend dieser abenteuerlichen Reise ausklingen lassen. Zuvor werden aber noch unsere Trikot`s getrocknet, Schuhe geföhnt und die Räder gereinigt. Wollen wir doch in Top–Zustand von unseren Fans empfangen werden“, erzählt der „Legionär“.
Heimkehr
Und dann war es soweit. Am Monatg, 21. Mai um 16 Uhr radelten die Legionäre auf den Ennser hauptplatz und wurden von zahlreichen Fans sowie der Landesrätin Christine Haberlander und Markus Scherzinger, Vizebürgermeister der Stadt Enns feierlich empfangen. Zahlreiche besucher ließen es sich nicht nehmen, Teil der letzten Etappe der „Legion“ zu sein und sprachen ihre Glückwünsche aus. Noch lange wurde am Ennser Hauptplatz gefeiert und von den „Legionären“ über ihre Reise berichtet.
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