NMS-Lehrer sieht in Corona-Krise die Möglichkeit zur Revolution der Bildungslandschaft
ENNS. Die aktuelle Lage zwingt Schüler dazu, zuhause zu lernen. Das ist nicht immer einfach, wie uns ein Ennser Lehrer und Vater erzählt.
„Es ist eine ganz schwierige Situation, besonders für die Kinder. Das Wetter ist schön, gleichzeitig sollen sie drinnen bleiben und lernen“, sagt Christoph Eder, Lehrer an der NMS 1 Enns. Hinzu kommt, dass den Schülern die sozialen Kontakte fehlen. Das sei besonders für die Gruppe der 12- bis 16-Jährigen schlimm. Eder, selbst Vater einer 14-jährigen Tochter, spricht dabei aus Erfahrung. Kein Wunder also, dass sich viele Eltern überfordert fühlen.
Experimenteller Heimunterricht
Die aktuelle Lage habe aber auch ihre positiven Seiten. Eder sieht darin sogar eine Möglichkeit zu einer Revolution der Bildungslandschaft. „Präsenz- und Frontalunterricht sind auch weiterhin notwendig. Es ergibt sich aber nun die Chance, unser Schulsystem in Richtung „Experimenteller Heimunterricht“ weiterzuentwickeln“, meint der Deutsch-, Physik- und Chemielehrer.
Praxisnahe Versuche für zuhause
Über soziale Netzwerke und das Handy hält Eder den Kontakt mit seinen Schülern aufrecht. Für die Eltern hat er eine Messenger-Gruppe eingerichtet. Auf einer Website hat er seinen Schülern Unterrichts- und Übungsmaterial zusammengestellt und eigenproduzierte Videos hochgeladen. Die Schüler können somit zuhause praxisnahe Physik- und Chemieversuche selbst durchführen. „Es wird zum Beispiel erklärt, wie man aus Wein Desinfektionsmittel herstellt“, so Eder.
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