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ENNS. Mit Blaulicht und Folgetonhorn geht es zum Einsatzort. Am Steuer des schweren Feuerwehrfahrzeuges sitzt eine Frau. Einsatzleiterin Anita Stummer gilt als die erste Frau bei Oberösterreichs Feuerwehren und verrichtet seit fast 35 Jahren ihren Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Anita Stummer am Steuer des Tanklöschfahrzeuges (Foto: Wolfgang Simlinger)
  1 / 3   Anita Stummer am Steuer des Tanklöschfahrzeuges (Foto: Wolfgang Simlinger)

Das Ehepaar Anita und Alfred Stummer kennt man in Enns. Die beiden sind eng mit der Feuerwehr verwurzelt wie kaum jemand anderer. Schon der Vater von Anita und die beiden Brüder waren aktive Feuerwehrleute, da lag es nahe, dass Anita mit 10 Jahren im Jahr 1989 zur Feuerwehrjugend beitrat. Mittlerweile ist sie Teil eines starken Frauenteams bei der Ennser Feuerwehr. Ihr Ehemann Alfred kam durch die Beziehung mit Anita zur Feuerwehr. Kennengelernt hat sie ihn als Polizist bei den Einsätzen. Anita Stummer blickt auf eine lange Erfahrung zurück und genoss im Laufe der Jahre eine umfassende Ausbildung. Neben der klassischen Grundausbildung belegte sie auch Kurse im Lotsen- und Nachrichtenwesen, Wasserwehr, Atemschutz, Führungskräfteausbildung und vorbeugendem Brandschutz. Der Lkw-Führerschein gehört bei Anita ebenso wie die Kranführerausbildung dazu. Als Frau ist sie aber schon lange nicht mehr allein.

Begeisterung seit der Jugend

Ihre Kollegin Daniela Loisinger aus Ennsdorf stammt ebenfalls aus einer Familie, in der die Feuerwehr einen großen Stellenwert einnimmt. Bereits Opa und Vater waren begeisterte Feuerwehrmänner, mit elf Jahren ging Daniela zur Feuerwehrjugend undist auch nach 21 Jahren noch immer begeistert von ihrer Tätigkeit. Sie schätzt vor allem den Teamgeist bei der Ennser Feuerwehr, denn die Arbeit ist nicht nur körperlich anstrengend, sie kann auch schlaflose Nächte bereiten. Als 2011 in Enns zwei Güterzüge mitten in der Nacht kollidierten, war sie am Einsatzort. „Es war ein technisch schwieriger Einsatzund es dauerte bis in die Morgenstunden bis wir die beiden schwer verletzten Lokführer befreien konnten. Derart belastende Einsätze werden im Nachhinein mit den Kollegen besprochen“, erklärt sie.

Feuerwehr ist Familiensache

Auch Verena Dietl ist seit ihrer Kindheit bei der Feuerwehr. Ihren Partner Daniel Straßmayr lernte sie schon bei der Jugendfeuerwehr kennen, aber der Funken sprang im wahrsten Sinne des Wortes über, als sie gemeinsam zu einem Hallenbrand am Bahnhof ausrückten. Die gemeinsame Arbeit hat die beiden zusammengeschweißt und neben den Feuerwehreinsätzen kümmern sich die beiden als Jugendbetreuer um den Feuerwehrnachwuchs. Dass die Jugendarbeit funktioniert, ist in Enns spürbar. Auch Stephanie Hörbst-Kohn kam wegen der Liebe Feuerwehr 2015 zur Ennser Feuerwehr und ist nun Sachbearbeiterin für den Medizinischen Dienst und zuständig für die Erste-Hilfe-Ausbildung der Kollegen. Momentan ist Nachwuchs im Haus, daher wechselt sie sich mit ihrem Mann Volker ab, wenn zum Einsatz gerufen wird.

Steigende Frauenquote

Seit 19. November 1992 dürfen Frauen als Mitglieder in oberösterreichische Feuerwehren aufgenommen werden. Zehn Prozent der Feuerwehr-Mitglieder sind mittlerweile weiblich. In Enns sind aktuell 14 der 109 Mitglieder Frauen. Drei Mädchen sind derzeit bei der Feuerwehrjugend und werden wahrscheinlich bald in den aktiven Dienst übernommen.


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