ST. VALENTIN. Mit der Renaturierung der Erla wurde Lebensraum für gewässergebundene Tiere geschaffen und ein Teil des umfassenden Hochwasserschutzprojekts umgesetzt. Stadtrat Karl Bunzenberger (ÖVP) ist für den Hochwasserschutz zuständig.
Die Renaturierung stellt den ersten ökologischen Teil eines umfassenden Hochwasserschutzprojekts dar. Der zweite Teil besteht aus einem kleineren Absetzbecken und einem großen Rückhaltebecken mit einem Gesamtspeichervolumen von 666.000 Kubikmetern.
Förderung von Bund und Land
Die Umsetzung des ersten Projektteils wurde von Bund und Land mit 98 Prozent gefördert. Aktuell wird mit Fertigstellungskosten von etwa 1.500.000 Euro gerechnet. In diesen Kosten sind sämtliche Planungs- und Umsetzungskosten enthalten sowie der nicht unerhebliche Grundankauf von rund 2,4 Hektar. Damit verbleiben für die Stadtgemeinde rund 30.000 Euro an Eigenkosten.
Finanzierungsstrategie
Für die Umsetzung des zweiten Projektteils wird derzeit an einer Finanzierungsstrategie gearbeitet. Ohne Förderungen von Bund und Land ist die Realisierung dieses Projekts für die Stadtgemeinde nicht möglich. Eine zentrale Voraussetzung für die bereits erfolgten Förderungen war die ökologische Verbesserung des Erlabachs – daher war die Renaturierung ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtprojekts.
Testlauf
Das kurzfristige Hochwasser Ende März erwies sich als erfolgreicher Testlauf: Die Abflussmenge im Erlabach war so hoch, dass es zu einem Rückstau an der Hohen Brücke im Stadtgebiet von St. Valentin kam. Dabei kam es zu einer Überströmung der Schwelle – das Rückhaltebecken hätte somit bereits funktioniert. Die Fläche der Renaturierung wurde gezielt leicht abgesenkt, damit sie auch als Retentionsraum dienen kann.
Auch nach vollständiger Umsetzung des Projekts wird es bei Hochwasserereignissen weiterhin zu Überflutungen von Flächen entlang des Erlabachs kommen.
Neuer Bachlauf
Ein wichtiger Schritt war die Gestaltung eines neuen Bachverlaufes der Erla, durch die es zu einer Lebensraumverbesserung für Fische und andere gewässergebundene Tiere kommen wird. Durch die Aufweitung des Gewässers entstand im Bachbett Platz für den Einbau von Strukturelementen aus Totholz und Steinen. Hier finden die gerodeten Bäume und ihre Wurzelstöcke eine sinnvolle Wiederverwendung. Sie wurden so in das neue Bachbett eingebaut, dass sie das Wasser lenken, den Lauf stellenweise verengen und so unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen im Gewässer entstehen lassen. So entwickelt sich ein abwechslungsreiches Bachbett, das Fischen und anderen Gewässerlebewesen gute Einstands- und Versteckmöglichkeiten bietet.
Naturgebiet entsteht
Nach vollständiger Umsetzung des Projektes entsteht auf 140.000m² ein Naturgebiet unmittelbar neben und südlich von den Ortsteilen Langenhart und St. Valentin mit natürlichem Bachverlauf, Auwald, Trockenbiotopen und Blumenwiesen.
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