Community Nurses bereichern das Pflegeangebot für ältere Menschen
ASTEN. Die Marktgemeinde Asten hat sich für das Pilotprojekt „Community Nursing“ des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege beworben.
Community Nurses sind international gesehen akademisch ausgebildete, berufserfahrene diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen mit einem spezialisierten, vertieften und erweiterten pflegerischen Fachwissen. Für das Pilotprojekt in Österreich gilt dies zwar noch nicht als Voraussetzung, ist aber von der Marktgemeinde Asten angestrebt. „Die Hauptzielgruppe der Community Nurse sind Bürger über 75 Lebensjahre, welche noch zu Hause leben und Betreuungs-, Informations- oder Unterstützungsbedarf haben. Zudem zählen die An- und Zugehörigen ebenfalls zur Zielgruppe der Community Nurse, um diese zu beraten, zu unterstützen und zu entlasten“, erklärt Theresia Bader, die das Konzept für das Projekt in Asten erstellt hat.
Hauskrankenpflege kann nicht ersetzt werden
Eine Community Nurse arbeitet eng mit anderen Gesundheitsdienste-Anbietern zusammen. Mit ihrer Planung und Organisation unterstützt sie die Selbstständigkeit und Autonomie der Klienten und die pflegenden Angehörigen. Die Hauskrankenpflege kann aber durch die Community Nurse nicht ersetzt werden. Diese ist dann notwendig, wenn eine Übernahme pflegerischer Tätigkeiten notwendig ist. „Der Unterschied zur Hauskrankenpflege ist, dass die Durchführung ausschließlich von einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson durchgeführt wird und diese aktiv auf die Bürger zugeht, um Gesundheit zu fördern und zu erhalten“, so Bader, die in der Stabstelle Pflegeentwicklung/Pflegeinformatik bei den Barmherzigen Brüdern in Linz arbeitet.
Planung und Beratung nach Krankenhaus-Aufenthalt
Die Community Nurse ist außerdem ein Lückenschluss zwischen Krankenhaus und Eigenheim. So kann beispielsweise bei einem Krankenhaus-Aufenthalt der Bürger bzw. dessen Angehöriger mit der Community Nurse Kontakt aufnehmen und abklären, ob nach dem Krankenhaus-Aufenthalt eine Hauskrankenpflege notwendig sein wird oder ob die Community Nurse Schulungen oder Beratungen übernimmt. Das Ziel ist es, dass die Klienten länger zuhause bleiben können und die sehr hohe Wiederaufnahmerate in den Krankenhäusern gesenkt wird.
Breites fachliches Spektrum soll abgedeckt werden
Laut des österreichischen Aufbau- und Resilienzplans werden in einem ersten Schritt 150 diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger auf kommunaler Ebene als Community Nurses eingesetzt. Im Regierungsprogramm werden Community Nurses in 500 Gemeinden als Ziel genannt. Im Pilotprojekt des Gesundheitsministeriums ist eine Community Nurse pro 5.000 Einwohner festgesetzt. Die Finanzierung ist auf drei Jahre begrenzt. „Das Ziel bei Projektzusage für Asten ist, die genehmigte Vollzeitstelle durch drei freiberufliche Community Nurses mit unterschiedlichen Fachschwerpunkten (z.B. Diabetes-Pflege, Pflege von Menschen mit Demenz und Pflege von Menschen mit chronischen Wunden) zu besetzen, um zum einen ein breites fachliches Spektrum abzudecken und zum anderen eine gegenseitige Vertretung zu gewährleisten“, sagt Bader. Mitte Jänner erhält die Marktgemeinde Asten Bescheid, ob sie ins Programm aufgenommen wird. Die Bürger werden zeitgerecht über das neue Pflegeangebot informiert.
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